In Brasilien wird nicht nur die schönste Frau des Landes gewählt, sondern auch die „Miss Penitenciária“ (Miss Haftanstalt). Im Bundesstaat Mato Grosso do Sul sind diese Tage die drei schönsten Insassinnen der Haftanstalt „Irmã Irma Zorzi” gekürt worden. Mit dem Akt soll das Selbstwertgefühl der Frauen gestärkt werden, die in dem Gefängnis ihre Strafen verbüßen, wie es heißt.
In vielen der brasilianischen Bundesstaaten findet in den Vollzugsanstalten alljährlich eine Miss-Wahl statt. Das gilt auch für die sechs Einrichtungen Mato Grosso do Suls. Dort werden derzeit in jeder einzelnen Einrichtung die schönsten Inhaftierten ausgewählt, die dann am 27. November bei der Miss Penitenciária Mato Grosso do Sulum die Krone antreten werden.
Den Events gehen, wie bei anderen Schönheitswettbewerben, auch verschiedene Kurse voraus, bei denen die Etikette, der Catwalk und Choreographie einstudiert werden. In der Haftanstalt Irmã Irma Zorzi haben die Frauen der Anstalt zudem die Abendgarderobe für den großen Auftritt gefertigt. Hand angelegt wurde ebenso bei der Dekoration, um ein wenig des Pomps der eigentlichen Wettbewerbe nachzuahmen.
Verstanden werden Vorbereitungen und Ausführung der Schönheitswettbewerbe als ein Weg zur Resozialisation. Das wird allerdings nicht immer erreicht. Im Juli wurde die ehemalige Miss Penitenciária vom Hauptstadtdistrikt mit weiteren 20 Personen festgenommen. Vorgeworfen wird ihr Diebstahl. Wegen dem gleichen Delikt hat sie bereits eine Haftstrafe verbüßt, während der sie zur schönsten Einsitzenden der Vollzugsanstalten des Hauptstadtdistriktes gewählt worden war.
Die meisten der Frauen im Strafvollzug sind wegen Vergehen im Zusammenhang mit Drogen oder dem Drogenhandel verurteilt oder angeklagt.