Der Anbau von gentechnisch veränderten Kulturen steigt in Brasilien von Jahr zu Jahr. Gemessen an der Anbaufläche nimmt das südamerikanische Land mittlerweile weltweit den zweiten Platz bei den transgenen Pflanzen ein. Bei Soja und Mais wird in Brasilien inzwischen kaum mehr konventionelles Saatgut verwendet und bei Baumwolle nur noch 35 Prozent der Fälle.
Nur in den USA wurden 2014 mit 73,1 Millionen Hektar auf mehr landwirtschaftlichen Flächen gentechnisch veränderte Kulturen angebaut als in Brasilien, in dem es 42,2 Millionen Hektar waren. Damit ist ihre Anbaufläche um knapp fünf Prozent gegenüber 2013 gestiegen, während es weltweit 3,5 Prozent waren. Schon im Jahr 2013 wurde in Brasilien indes bei den transgenen Kulturen ein wahrer Boom verzeichnet. Gegenüber 2012 betrug der Zuwachs damals 3,7 Millionen Hektar, die größte bis dahin verzeichnete Steigerung innerhalb eines Jahres.
An der Spitze der GVOs (Gentechnisch Veränderten Organismen) steht in Brasilien das Soja, das ebenso Exportschlager für das in der Landwirtschaft verwendete Kraftfutter ist und auch in der Nahrungsmittelindustrie verstärkt eingesetzt wird. Nach Angaben des Internationalen Service für den Erwerb von Agro-Biotech Anwendungen (ISAAA) nimmt das transgene Soja bereits 93 Prozent ein, beim transgenen Mais sind es 82 Prozent und bei der Baumwolle 65 Prozent. Angebaut wurde in Brasilien 2014 ebenso eine Sojavarität die mit Hilfe der Gentechnik sowohl resistent gegen Insekten sein soll als auch tolerant gegenüber Herbiziden.
Landwirtschaftlich angebaut werden GVOs in 28 Ländern. Laut ISAA gilt Brasilien dabei als einer der Führer bei der Anwendung neuer Technologien. Anders als von dem Institut angegeben, hat in dem südamerikanischen Land mit dem verstärkten Einsatz der Gentechnik jedoch nicht die Menge der verwendeten Agro-Chemikalien abgenommen. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Nach Angaben des Umweltministeriums werden in keinem Land der Welt soviel Agro-Chemikalien verwendet wie in Brasilien.