Im brasilianischen Bundesstaat Goiás fährt die Polizei mit Luxuswagen Streife. Für diese ist nicht einmal Geld ausgegeben worden. Sie stammen vielmehr von Drogenhändlern, deren Fuhrpark bei Festnahmen beschlagnahmt worden ist. Grundlage dafür ist ein Gesetz aus dem Jahr 2012, das nun nach und nach umgesetzt wird.
Bisher sind die von den Drogenhändlern beschlagnahmten Wagen auf den polizeilichen Depots gelandet. Dort gammelten die Luxuskarossen oft jahrelang unter freiem Himmel vor sich hin, bis es zu einer Gerichtsverhandlung kam und die Beschuldigten in letzter Instanz verurteilt wurden. Viele der Fahrzeuge hatten nach all dieser Zeit keinen Wert mehr oder waren nicht mehr einsetzbar. Dem hat die Justiz von Goiás nun einen Riegel vorgeschoben.
So kommt es, dass die Polizei des Bundesstaates im Mittelwesten Brasiliens einen umgerechnet etwa 100.000 Euro teuren Wagen fährt, der sich noch vor acht Monaten im Besitz eines mutmaßlichen Drogenbosses befand. Während dieser auf der Flucht ist, wurden seine Güter beschlagnahmt, darunter unter anderem elf Limousinen und Geländewagen. Mit dem Gesetz von 2012 können die Richter in Brasilien nun die Fahrzeuge unter bestimmten Umständen der Polizei und den Ermittlern für den Einsatz zur Verfügung stellen. Darüber hinaus können sie ebenso Versteigerungen veranlassen, noch bevor sämtliche Rechtsmittel ausgeschöpft sind.
Ziel dieser Entscheidungen ist es, nicht nur die Fahrzeuge vor einem Wertverlust zu bewahren. Vielmehr sollen die Drogenhändler persönlich getroffen werden. Nur Drogen zu beschlagnahmen helfe nicht viel. Anders sehe es aus, wenn die Güter der Drogenhändler tatsächlich nicht nur sicher gestellt sondern auch veräußert würden, wie ein Polizeikommissar verrät.
Allein im vergangenen Jahr gingen der Polizei von Goiás 298 Drogenhändler ins Netz und mit ihnen 86 Luxuswagen, drei Fazendas, acht geschäftliche Immobilien, ein landwirtschaftliches Anwesen, zwei Jetski und ein Motorboot.