Geht es nach den Wissenschaftlern des landwirtschaftlichen Forschungsunternehmens Embrapa, so soll Verpackungsmaterial künftig einfach mit aufgegessen werden. Die Experten haben dafür eine Art essbare Folie entwickelt, die aus Spinat, Tomaten oder Papaya hergestellt werden kann.
Ähnlich wie Plastikfolien, mit denen Lebensmittel eingepackt werden, schützt auch die essbare Folie der Embrapa die Nahrungsmittel. Allerdings kann sie sich unter bestimmten Bedingungen auflösen. Anwendungsbeispiele gibt es demnach etliche. Laut den Forschern könnte beispielsweise ein Huhn in eine Folie eingewickelt werden, die bereits Gewürze enthält und das dann direkt gekocht oder gebraten werden kann. Suppenportionen deren Verpackung sich beim Kochen einfach auflöst oder die brasilianische eine Folie aus der Papaya-Frucht, die mitgegessen werden kann, sind weitere Beispiele.
Hergestellt wird die Folie mit Hilfe der Gefriertrocknung, bei der den Früchten und Gemüsesorten der Wassergehalt entzogen wird. Das entzogene Wasser geht dabei direkt in die Gasform über. Hinzu gefügt haben die Forscher Chitosan, ein natürliches Polysaccharid, aus dem die Panzer der Riesenkrabben (Caranguejos) gebildet werden. Sie weisen antibakterielle Eigenschaften auf, was nach Angaben der Forscher die Aufbewahrungsdauer der Nahrungsmittel sogar noch verlängern kann.
Theoretisch kann die essbare „Plastikfolie“ aus fast allen Früchten und Gemüsearten hergestellt werden. Sogar verschiedene Gewürzpflanzen sollen sich eignen. Der Anwendung seien deshalb kaum Grenzen gesetzt, so die Forscher.
Noch ist die nahrhafte Öko-Verpackung allerdings Zukunftsmusik. Wann sie die Märkte erobern wird, hänge von der Art der Zusammenarbeit mit der Industrie ab und vom Lebensmittel selbst. Doch sind die Wissenschaftler zuversichtlich, dass sich die essbaren Folien in einem Produktionsprozess einbinden lassen und die Regale der Supermärkte erobern werden.