In Brasilien werden die Frauen immer später Mutter. Eine Studie des Gesundheitsministeriums zeigt, dass immer mehr Brasilianerinnen ihr erstes Kind erst mit 30 und mehr Jahren zur Welt bringen. Abnehmend ist indes die Zahl der frühen Schwangerschaften unter jungen Mädchen. Forscher führen die Veränderungen auf eine bessere Ausbildung zurück, befürchten jedoch eine Überalterung der Gesellschaft.
Die Familienplanung hat sich in den vergangenen Jahren in Brasilien stark verändert. Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Frauen ihr erstes Kind erst zu bekommen, nachdem sie im Beruf Fuß gefasst haben. Je höher der Ausbildungsgrad ist, desto später werden die Frauen zum ersten Mal schwanger, wie in der Studie des Gesundheitsministeriums ausgeführt wird. Nach dieser ist der Prozentsatz der Erstgebärenden mit mehr als 30 Jahren im vergangenen Jahrzehnt von 22,5 Prozent im Jahr 2000 auf 30,2 Prozent im Jahr 2012 gestiegen. Etwa 45 Prozent von ihnen haben eine Schulbildung von zwölf und mehr Jahren. Im Vergleich: Mehr als die Hälfte derjenigen, die nur sieben Jahre oder weniger zur Schule gegangen sind, bereits mit unter 20 Jahren ihr erstes Kind bekommen. Die Zahl der extrem jungen Mütter ist allerdings gesunken. Der Prozentsatz der Mädchen, die mit weniger als 19 Jahren schon entbinden, ist im gleichen Zeitraum von 23,5 Prozent auf 19,3 Prozent gesunken.
Die Studie zeigt ebenso, dass sich Brasilien bei den Geburten immer mehr den Verhältnissen sogenannter entwickelter Länder anpasst. So liegt die Geburtenrate im größten Land Südamerikas mittlerweile nur noch bei 1,7 Kinder pro Frau. Der globale Durchschnitt liegt mit 2,1 Kindern inzwischen höher. Die Veränderungen zeigen sich schon jetzt in der Alterspyramide Brasiliens. Wie in Europa kehrt sich diese langsam um. Die ältere Bevölkerungsschicht nimmt zu während die Zahl der jüngeren Bevölkerung kontinuierlich abnimmt.