Durch eine Polizeiaktion erhält die Universität São Paulo 2.400 einzigartige Fossilien und archäologische Fundstücke. Sie sind bei der Festnahme eines international agierenden illegalen Händlerringes beschlagnahmt worden und sollen nun wissenschaftlichen Zwecken dienen. Dem Ring gehörten neben Brasilianern auch Deutsche und Franzosen an. Mit den in Brasilien ausgegrabenen Fossilien sollen sie private Museen in den USA und Europa versorgt haben.
Der Großteil der Fossilien wurde im Nordosten Brasiliens in der Chapada do Araripe ausgegraben. Das Gebiet gilt wegen seines trockenen Klimas als Fundgrube für guterhaltene Fossilien. Dennoch staunten die Wissenschaftler nicht schlecht, als ihnen die beschlagnahmten Funde übergeben wurden. Befinden sich unter ihnen doch einige Raritäten wie das prähistorische Fossil eines Flugsauriers Tupandactylus imperator, der vor 90 Millionen Jahren in der Chapada do Araripe gelebt haben soll. Das Besondere an dem Fund ist, dass die Versteinerung den ganzen Körper umfasst, während die Paläontologen bisher keine kompletten Skelette des Pterosaurier gefunden haben.
Auf die illegalen Machenschaften aufmerksam geworden ist die Polizei im Juni 2012 durch eine Zollkontrolle eines per Post verschickten Paketes. In dem befanden sich unter einer Lage von Halbedelsteinen Fossilien aus Brasilien. Medien berichten davon, dass das Paket von Frankreich aus an ein privates Museum in die USA gehen sollte. Daraufhin wurde die Polizeiaktion „Munique“ (München) eingeleitet und Ermittlungen angestellt. Nach Polizeiangaben werden 13 Personen des illegalen Handels mit Fossilien beschuldigt, drei Deutsche, zwei Franzosen und acht Brasilianer. Ein Deutscher soll dabei in der Vergangenheit schon zweimal wegen des gleichen Deliktes angeklagt gewesen sein.