In Sachen Bildung hat Brasilien noch einiges aufzuholen. Laut der OECD-Studie „Education at a Glance 2014“ belegt es gerade einmal den vorletzten Platz von den 34 untersuchten Ländern. Pro Schüler und Jahr werden in dem südamerikanischen Land im Schnitt 2.985 Dollar ausgegeben, während der Durchschnitt der OECD-Länder mit 8.952 Dollar dreimal so hoch ist. Im Verhältnis zum BIP liegt Brasilien indes über dem OECD-Mittel.
In Brasilien werden 6,1 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt für die Erziehung ausgegeben, während der Durchschnitt der OECD-Länder bei 5,6 Prozent liegt. Auch im Vergleich zu anderen Lateinamerikanischen Ländern wie Chile (4,5 %), Mexiko (5,2 %) und Kolumbien (4,5 %) liegt Brasilien damit vorne. Allerdings verteilen sich die Finanzmittel in dem riesigen Land auf eine gigantische Zahl von Schülern und Studenten. Im vergangenen Jahr waren an Brasiliens Hochschulen über sieben Millionen Studenten eingeschrieben und an den Primär- und Sekundärschulen über 50 Millionen Buben und Mädchen.
Investiert wird nach wie vor besonders in die Hochschulausbildung. Pro Kopf wird in diesem Bereich mit 10.902 Dollar viermal so viel aufgewendet als für die Schüler der Primär- und Mittelschulen. In keinem anderen OECD-Land ist der Unterschied zwischen den Universitäten und Schulen so hoch wie in Brasilien. Allerdings wird in dem Bericht bereits eine Umkehrung verzeichnet. Immerhin sind in den vergangenen zehn Jahren die Aufwendungen für die Schüler wesentlich stärker gestiegen als für die Studenten.
Erhöht haben sich ebenso die Investitionen in das Bildungssystem von 3,5 Prozent des BIP auf 6,1 Prozent in 2011. Stark gestiegen sind auch die Schuleinschreibungen. Zwar liegt Brasilien dabei nach wie vor unter dem OECD-Durchschnitt, immerhin sind mittlerweile jedoch 78 Prozent der 15 bis 19-Jährigen in Schulen eingeschrieben und 94 Prozent der Fünfjährigen in den Vorschulen.
32 Prozent der 25-64-jährigen Brasilianer einen mittleren oder höheren Schulabschluß, während 55 Prozent der gleichen Altersgruppe lediglich die Basisschulausbildung vorweisen können. 13 Prozent der 25-64-Jährigen haben einen Hochschulabschluß.