Bau der ersten Magnetschwebebahn Lateinamerikas weiter fraglich

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Datum: 19. Juli 2014
Uhrzeit: 15:13 Uhr
Ressorts: Panorama
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An der staatlichen Universität Rio de Janeiros wird gemeinsam mit weiteren Institutionen an der Entwicklung einer Magnetschwebebahn gearbeitet, die auf Superkonduktoren basiert und dessen Waggons aus einzelnen Modulen bestehen. Sie gilt als wegweisende Technik und ist sowohl für den Einsatz im Nahverkehr als auch auf Langstrecken gedacht. Allerdings wird ihr Bau von Jahr zu Jahr neu verschoben.

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Eigentlich sollte eine erste 220 Meter lange Teststrecke auf dem Campus der Universität bereits vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Betrieb gehen. Jetzt heißt es, dass ihr Bau für 2015 geplant sei. Dabei ist ihr Konzept vielversprechend. Die Wagons der „MagLevCobra“, wie sie getauft wurde, setzen sich aus einzelnen Modulen zusammen, die auch engere Kurven und größere Steigungen erlauben, als dies bei den bisher in Betrieb befindenden Magnetschwebebahnen der Fall ist. Jedes Modul ist für den Transport von sechs bis sieben Personen gedacht. Entwickelt wurden die Module mit Hilfe eines dreidimensionalen Laserscanners, mit dem Daten von künftigen Benutzern gesammelt wurden, um so die Ausstattung entsprechend auf die Bedürfnisse der Brasilianer ausrichten zu können.

Ein neuer Weg wird auch mit Supraleitern gegangen, wodurch letztlich weniger Strom verbraucht wird. Beim Vergleich der Baukosten schneidet die „MagLevCobra“ ebenso günstig ab. Nach Angaben der Hersteller schlägt der Bau mit umgerechnet etwa 11 Millionen Euro je Kilometer zu Buche, während es bei U-Bahnen zwischen 33 und 100 Millionen Euro sein sollen.

Dennoch scheinen sich Investoren und Regierung schwer mit der Förderung des Projektes tun. Bereits im Jahr 2005 wurde eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen São Paulo und Rio de Janeiro angekündigt worden, bei der die 400 Kilometer mit einem „Trem-Bala“ in weniger als eineinhalb Stunden bewältigt werden sollte. Der Bau wurde angesichts der Kosten und möglichen Rentabilität stark kritisiert und ebenfalls immer wieder verschoben. Während beim Bau von Straßen kaum einer nach Kosten und Nutzen fragt, ist diese bei der umweltfreundlichen Magnetschwebebahn eins der Hauptargumente gegen deren Bau.

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