Mehrheit der Brasilianer mit dem eigenen Land unzufrieden

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Datum: 04. Juni 2014
Uhrzeit: 19:13 Uhr
Ressorts: Panorama
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Fast Dreiviertel der Brasilianer sind mit ihrem Land unzufrieden. Kritisiert werden vor allem die hohe Kriminalität, das mangelhafte Gesundheitswesen, Korruption und steigende Preise. Im Sturzflug befindet sich auch Beliebtheitsgrad der Präsidentin, Dilma Rousseff. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage des amerikanischen Pew Research Center.

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Noch vor einem Jahr zeigten sich lediglich 55 der Brasilianer mit ihrer Heimat unzufrieden, wie aus der Veröffentlichung des Institutes hervorgeht. Mittlerweile sind es 72 Prozent. Zufrieden sind indes nur noch 26 Prozent. Eins der wichtigsten Probleme Brasiliens sind nach Ansicht der Befragten die steigenden Preise. Die hohe Kriminalitätsrate und das öffentliche Gesundheitssystem stehen mit 83 Prozent an zweiter, korrupte Politiker mit 78 Prozent an dritter Stelle. Zwei Drittel klagen zudem über fehlende Arbeitsplätze und die große Schere zwischen Arm und Reich.

Dass die Präsidentin, Dilma Rousseff, einen positiven Einfluss auf das Land hat, davon gehen mittlerweile nur noch 48 Prozent aus. Ihr Vorgänger Luiz Inácio Lula da Silva hatte 2010 noch 84 Prozent Zustimmung erhalten. Im Vergleich mit ihren Mitbewerbern auf das Präsidentschaftsamt bei den Wahlen in Oktober liegt die Rousseff jedoch mit 51 Prozent weiterhin mit deutlichem Abstand an der Spitze. Für den ehemaligen Gouverneur von Minas Gerais und heutigen Senator, den Sozialdemokraten Aécio Neves, stimmten lediglich 27 Prozent. Der bisherige Gouverneur von Pernambuco, der Sozialist Eduardo Campos, kommt auf 24 Prozent.

In Grenzen hält sich ebenso die Begeisterung für die Fußball-Weltmeisterschaft, die in wenigen Tagen in São Paulo angepfiffen wird. 61 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es keine gute Idee war, die WM nach Brasilien zu holen, da durch sie Schulen, Gesundheit und anderen öffentlichen Dienstleistungen Geld entzogen werde. 34 Prozent glauben hingegen, dass die WM Arbeitsplätze schafft und so die Wirtschaft angekurbelt wird. Allerdings haben 39 Prozent der Brasilianer Angst davor, dass durch sie ein schlechtes Bild ihrer Heimat in die Welt getragen werden könnte. 35 Prozent gehen indes davon aus, dass sich die WM positiv auf das Image Brasiliens auswirken wird.

Befragt wurden für die Studie zwischen dem 10. und 30. April 1.003 Männer und Frauen aus ganz Brasilien.

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