Die brasilianischen Behörden tun nach aussen hin alles, um die Touristen bei der Weltmeisterschaft 2014 in Sicherheit zu wiegen. Notfalls mit massiver Polizei- und Militärpräsenz. In Recife lässt der Gouverneure Panzer am Strand auffahren, in Rio besetzen Hundertschaften die Armenviertel in der Nähe des Stadions oder des Flughafen. Dort unter dem Zuckerhut lobt man stets die „Befriedung der Favelas“ durch spezielle Polizeigruppen. Sicherer ist Rio de Janeiro dadurch allerdings nicht geworden.
Jüngste Zahlen zeichnen ein erschreckendes Bild: die Kriminalität ist wieder drastisch angestiegen. Neben einer signifikant gestiegen Mordrate haben vor allem Überfälle start zugenommen. Sie sind selbst am helllichten Tag auch an belebten Orten keine Seltenheit mehr. Um 45 Prozent sollen sie alleine in den ersten Monaten dieses Jahres zugenommen haben.
Ein jüngster Fall wurde nun vom Opfer selbst unfreiwillig per Helmkamera dokumentiert. In voller Fahrt wird der Fahrradfahrer in einem Park vom einem Jugendlichen umgestossen. Er hat Glück im Unglück und landet auf dem Rasen. Doch gegen die „Angreifer“ kann er nichts machen. Bevor er die Situation richtig einordnen kann, rennt ein Komplize des Remplers lachend mit dem Fahrrad davon, sonst wird nichts gestohlen. Eine städtische Reinigungskraft steht untätig daneben – und er tut gut daran, den ein Eingreifen könnte er schnell mit seinem Leben bezahlen. Zivilcourage ist in Rio de Janeiro mittlerweile tödlich.
Nachfolgendes Video, welches am Mittwoch (21.) gegen 17 Uhr nachmittags auf dem Aterro do Flamengo zwischen Zentrum und Copacabana aufgenommen worden sein soll, zeigt sehr deutlich eine der Gefahren, der Rio-Touristen bei der Fußball-Weltmeisterschaft ausgesetzt sind.