In Rio de Janeiro ist eine Frau während eines Interviews vor laufender Kamera überfallen worden. Die Frau beantwortete gerade dem Reporter des TV-Senders Globo am Mittwochnachmittag vor dem belebten Bahnhof „Central“ in Rio de Janeiro die Frage, ob sie denn wisse, dass die Gegend hier alles andere als sicher sei, als ein junger Mann ihr urplötzlich von hinten die Kette vom Hals riss und flüchtete. Der Reporter rannte dem Dieb noch kurz hinterher, auch der Kameramann reagierte instinktiv und filmte die Flucht des augenscheinlich minderjährigen Räubers.
An dem Bahnhof an der Avenida Presidente Vargas treffen unzählige Busse, Rios U-Bahn und Vorortzüge aufeinander. Es ist notwendiger Umsteigepunkt für zehntausende Pendler tagtäglich, hunderte fliegende Händler bieten dort ihren Waren an. Zudem locken die Menschenmassen an Rios wohl belebtestem Fleck jede Menge Taschendiebe an. Neuester Trend ist scheint jedoch der Überraschungsklau zu sein, bei dem Taschen oder Mobiltelefone aus den Händen oder eben Ketten von Hälsen gerissen werden. Zwar sind dort einige städtische Ordnungshüter zugegen, die Kleinkriminellen können sie jedoch nicht in Schacht halten. Der TV-Sender wollte daher über die Besorgnis erregende Situation berichten und hatte zahlreiche Passanten interviewt.
Gut zwei Monate vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft wirft der Vorfall erneut Fragen in Hinblick auf die Sicherheit der Fans auf. Gerade der Zentralbahnhof dürfte im Juni und Juli oftmals Ziel zahlreicher WM-Touristen sein. Diese müssen, kommen sich nicht direkt mit der U-Bahn aus den südlichen Stadtteilen, auf dem Weg zum Maracanã-Stadion in dem fast unüberschaubaren Gewusel umsteigen. Für die dreisten Diebe dürfte dann Hochkonjunktur herrschen, verschärfen die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung bis dato nicht massiv die Sicherheitsvorkehrungen.