Eigener WM-Knast für Hooligans in Porto Alegre

Datum: 03. Januar 2014
Uhrzeit: 11:07 Uhr
Ressorts: Panorama
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Wenn in diesem Sommer in Brasilien die Fußball-Weltmeisterschaft angepfiffen wird, dann regiert mancherorts auch die Angst vor Randalen und Gewalt. Die südlichste WM-Stadt Porto Alegre ist darauf vorbereitet. Das Untersuchungsgefängnisses Presídio Central hat einem Bericht der dpa zufolge einen eigenen Trakt für randalierenden Fußball-Fans renoviert.

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32 Zellen wurden mit neuen Duschen und Matratzen ausgestattet. „Wenn es sein muss, können wir hier 64 Männer unterbringen“, erklärt der Direktor des Untersuchungsgefängnisses, Osvaldo Luis Machado da Silva, der Nachrichtenagentur die momentane Situation. Problem sei lediglich, dass die Haftanstalt bereits seit Jahren überfüllt. Bei einer Kapazität von 1.800 Gefangenen sind bereits jetzt 4.501 Kriminelle im Presídio Central untergebracht. „Unser größtes Problem ist die Überfüllung“, weiß auch Dagoberto Albuquerque da Costa, Kommandeur des Gefängnisses.

Für die Endrunde im Sommer wird es einen eigenen Trakt für die „Besucher“ des Turniers in Brasilien geben. Das ist keine Sonderbehandlung für mögliche europäische Insassen, sondern auch heute schon Alltag. „Es gibt Trakte für Homo- und Transsexuelle, Drogenabhängige, für verurteilte Sexualstraftäter, Mörder, Ex-Polizisten und so weiter“, erläutert Direktor da Silva das Konzept des Gefängnisses: „Pro Stockwerk eine Gruppe.“ Zudem diene der eigene Trakt für WM-Gefangene „ihrer eigenen Sicherheit“.

In Porto Alegre werden unter anderem Frankreich und die Niederlande spielen. Viel wichtiger für die örtlichen Behörden ist aber die Partie Argentiniens in der Hafenstadt. Ihr letztes Gruppenspiel bestreiten die Männer von Alejandro Sabella gegen Nigeria in der Argentinien so nahen Hauptstadt Rio Grande do Suls. Dadurch steigt die Gefahr, dass die gefürchteten und gewalttätigen argentinischen Ultras „Barras Bravas“ den Spielort belagern werden.

Ein ähnliches Bild wie 1998 im französischen Lens soll auch so verhindert werden. Damals wurde der französische Bereitschaftspolizist David Nivel von deutschen Hooligans ins Koma geprügelt. Durch die räumliche Nähe Porto Alegres zu Argentinien herrscht nun auch dort eine gewisse Angst. „Bei allen Weltmeisterschaften gibt es Zusammenstöße – warum sollte das in Brasilien anders sein?“, fragt da Silva. Er will deshalb auf das Schlimmste vorbereitet sein.

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