Wer am Strand liegt sieht oft genug Frauen, die ihr Bikini-Oberteil ablegen, um sich streifenfrei bräunen zu können. Damit dies auch am berühmten Ipanema-Strand in Rio de Janeiro möglich sein kann, hatten sich hunderte Frauen zum Nacktprotest verabredet.
Das Medienspektakel war perfekt, die Kameras liefen und die Journalisten warteten. Doch sie warteten vergeblich auf nackte Haut. Nicht ganz. Drei Damen ließen bei der „Topless“-Aktion am Ende ihre Hüllen fallen, um für Frauenrechte und gegen das Oben-Ohne-Verbot zu demonstrieren.
Die Journalisten und Schaulustigen waren zudem auch noch in der Überzahl. Zusätzlich zu den weiblichen Reizen, zeigten auch Männer ihren nackten Oberkörper. Sie malten sich Brüste auf und unterstützten die Damen bei ihrem Protest. Die Polizei blieb gelassen. Einige Beamten wagten einen Blick, doch niemand wurde verhaftet. Auch Bußgelder oder ähnliche Strafen wurden nicht verhängt.
In Brasilien kann das Baden oder Bräunen ohne Bikini-Oberteil als „obszöne Geste“ und „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ geahndet werden. Die möglichen Strafen reichen von einer Geldstrafe bis hin zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten bis zu einem Jahr. Es muss aber auch gesagt werden, dass diese Ordnungswidrigkeit eine Auslegungssache ist und zudem auch juristisch stark umstritten ist. Juristen stoßen sich daran, ob denn dieser Paragraph auch am Strand angewendet werden könne.