In São Paulo greifen die Kriminellen immer öfter auf Spielzeugwaffen zurück. Gut ein Viertel der Waffen, die zwischen 2011 und 2012 in São Paulo beschlagnahmt wurden, sind Spielzeugmodelle. Das zeigte eine Studie, mit der die Herkunft der bei Überfällen verwendeten Waffen herausgefunden werden sollte. Beschlagnahmt und untersucht wurden dabei nahezu 15.000 Waffen.
Die Tatsache, dass immer mehr Spielzeugwaffen bei Überfällen verwendet werden, wertet Luciana Guimarães vom Friedensinstitut als einen Erfolg des staatlichen Programmes zur Entwaffnung. Weil es mittlerweile schwieriger sei, an echte Waffen zu kommen, würden immer häufiger Imitationen benutzt.
Nach der Studie sind 93 Prozent der 15.000 beschlagnahmten Waffen Revolver und Pistolen. 73 Prozent von ihnen stammen aus brasilianischer Produktion. Bei den größeren Waffen stammen laut der Studie 17 Prozent aus „Eigenproduktion“. Herausgefunden haben die Fahnder ebenso, dass 64 Prozent der Waffen vor 2003 gefertigt wurden und damit über 10 Jahre alt sind. Guimarães führt dies auch auf die die strengere Gesetzgebung zurück, die es Privatpersonen verbietet, Waffen zu tragen. Weil es mittlerweile schwieriger sei an Waffen zu kommen, würden neben Spielzeugmodellen allerdings auch immer mehr selbstgebaute Modelle auftauchen.,
Guimarães verweist allerdings auch darauf, dass in São Paulo die Zahl der Morde in den vergangenen zehn Jahren um 70 Prozent zurückgegangen sei. Dies sei ebenfalls auf die strengere Gesetzgebung und die schärferen Kontrollen zurückzuführen. Wo weniger Waffen im Umlauf seien, gäbe es weniger Erschossene, so ihre Schlussfolgerung.