In Porto Alegre im Süden Brasiliens hat die Polizei am gestrigen Freitag ein Restaurant geschlossen, dass vermutlich mit Kokain mehr Umsatz gemacht haben dürfte als mit Suppen, Steaks oder Salaten. Das pikante daran: wie die Gerichte auf der Speisekarte konnte man in dem Laden nahe des stark frequentierten Busbahnhofs der Provinzhauptstadt auch das weisse Pulver bequem per Kreditkarte bezahlen.
Rund 20 Tage hatten die Ermittler das Lokal beobachtet, bevor sie das Restaurant schlossen und den Besitzer in Untersuchungshaft steckten. Laut dem für den Fall zuständigen Kommissar sollen dort im Schnitt 2.000 Reais täglich (ca. 625 Euro) durch den Drogenverkauf umgesetzt worden sein. Ein Tütchen mit einem Gramm Kokain kostet in Brasilien etwa 10 Euro, in großen Metropolen ist es dabei deutlich günstiger als in ländlichen Regionen.
Der 41-jährige Inhaber des Restaurants war den Behörden des Bundesstaates Rio Grande do Sul bereits bestens bekannt. Neben Drogenhandel soll er auch schon wegen Körperverletzung ein Haftstrafe verbüsst haben. Der nächste Aufenthalt im Knast dürfte nun deutlich länger ausfallen: Wiederholungstätern drohen in Brasilien bis zu 20 Jahren Haft.