Der ehemaliger Profi-Kicker João Rodrigo Santos ist in Brasiliens Metropole Rio de Janeiro brutal ermordet worden. Sein abgetrennter Kopf ohne Augen und Zunge wurde am Dienstag in einem Rucksack gefunden. Dieser lag vor dem Haus der Familie des Opfers in Realango, im westlichen Teil Rios. Noch sucht die Polizei die Leiche des Mannes, der mit einer Polizistin verheiratet war.
Der ehemalige Stürmer betrieb in dem ein Geschäft und kickte von 1996 und 2005 für verschiedene Klubs in Brasilien sowie in Schweden und Honduras. Zuletzt hatte er für den Club Sampaio Corrêa in Saquarema in der B-Serie des Bundesstaates gespielt. Nach Angaben der Polizei wurde dem Mann vor seinem Geschäft aufgelauert und er entführt. Der Laden des ehemaligen Fußballers befindet sich nahe des Armenviertels Minha Deusa.
Die Unbekannten sollen den 35-jährigen in seinem eigenen Auto verschleppt haben. Am darauffolgenden Morgen habe die Ehefrau des Opfers ihre Haustür geöffnet, da sie Lärm gehört hatte. Den Rucksack, der sich vor der Tür befand, habe sie sofort als den ihres Mannes ausgemacht und dann den grausigen Fund getätigt.
Nach Angaben lokaler Medien sagte ein Freund: „Zwei Typen in einem schwarzen Opel Astra stritten mit ihm und nahmen ihn dann mit. Er war ein guter Mensch, ein Familienmensch. Er lebte für den Fußball.“ Zudem solle er „keine Feinde“ gehabt haben.
Die Polizistin gehört zu einer Gruppe von Kontaktbeamten, mit denen die brasilianische Regierung vor der Fußballweltmeisterschaft 2014 die Polizeipräsenz in den Armenvierteln erhöht hat. Die Beamten der sogenannten Befriedungspolizei (UPP) sollen die Drogenbanden aus den Favelas zurückdrängen.
In Realengo waren bereits in der vergangenen Woche fünf Männer und zwei Frauen ermordet worden. Die Täter hatten ihre Opfer auf der Veranda eines Hauses aufgestellt und exekutiert. Hierbei und im Falle des ehemaligen Fußballers handelt es sich vermutlich um eine Tat aus dem Drogenmilieu.