In Brasilien hat sich eine Mechanikerfamilie einen Lebenstraum erfüllt und ihren eigenen „Mini-Käfer“ entwickelt. Das nur rund 2,5 Meter lange Gefährt wurde dabei aus Teilen von sechs verschiedenen Automodellen zusammengebaut und hat überraschenderweise sogar die Straßenzulassung erhalten. Nun fährt der „Minifusca“ durch die Straßen von Vilhena im Bundesstaat Rondônia im Nordwesten des Landes.
Zwanzig Jahre lang haben der 37-jährige Vitor Hugo Soares und sein Vater Augustinho Paraná an der Idee gearbeitet, aber erst vor wenigen Jahren konnten sie beginnen ihren Traum in die Realität umzusetzen. Die vergangenen vier Jahren haben sie genutzt, um den rund 3,30 Meter langen Original-Käfer zu verkleinern und von anderen Automarken die entsprechenden Teile anzupassen.
Der innovative Zweisitzer sollte dadurch auch ein moderneres Design erhalten. „Das Armaturenbrett ist vom (Ford) Fiesta, das Heck von einem (Chevrolet) Celta, die Scheinwerfer von Peugeot, der Kühlergrill von einem (Volkswagen) Fox, die Stoßstange von einem (Ford) Corcel II und die Sitze vom (Volkswagen) Gol“ erklärt Vitor stolz die ungewöhnliche Zusammenstellung.
Rund 8.000 Euro hat die Familie in den kleinen Flitzer investiert, darunter ist auch die Metallic-Lackierung im „Chamäleon-Look“. Je nach Lichteinfall schimmert der „Mini-Käfer“ entweder grün, blau, grau, rot oder braun und zieht dadurch noch mehr Aufmerksamkeit auf sich.
Und damit natürlich auch die Blicke der örtlichen Polizei. „Diese wollte die Papiere zunächst nicht anerkennen und beharrte darauf, dass sie gefälscht seien“ erzählt der stolze Autobesitzer von einer Begegnung mit den Ordnungshütern. Doch die Dokumentation ist vollkommen in Ordnung. Die KFZ-Zulassungsbehörde Detran hat dem Gefährt die Straßenzulassung erteilt, sämtliche Anforderungen des brasilianischen Instituts für Messtechnik, Qualität und Technik „Inmetro“ werden erfüllt.
„Alle Fahrzeuge mit Modifikationen müssen die Anforderungen der Inmetro erfüllen und werden von der Detran überprüft. Dieser Käfer hat die Tests bestanden und darf daher im ganzen Land als ganz normales Auto unterwegs sein“ bestätigt auch Nilton Locatelli von der regionalen Zulassungsstelle in Vilhena.
Ob das auch in der Zukunft noch der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Der ehemalige Käfer wird momentan erneut umgebaut, um noch mehr Teile fremder KFZ-Modelle zu integrieren und das einzigartige Fortbewegungsmittel damit noch auffälliger zu machen.