Eine Störung in einem Umspannwerk hat in der Nacht zum Freitag (26.) für einen großflächigen Stromausfall im Nordosten Brasiliens geführt. Nach Angaben der für die nationale Stromverteilung zuständigen Gesellschaft „Operador Nacional do Sistema Elétrico“ (ONS) waren die Bundesstaaten Bahia, Ceará, Maranhão, Paraíba, Alagoas, Pernambuco, Piauí, Rio Grande do Norte und Sergipe vollständig davon betroffen, zudem fiel der Strom in Teilen von Pará, Tocantins und im Hauptstadtdistrikt aus.
Nach offiziellen Angaben hat ein Feuer in einer wichtigen Verteilerstation eine 500KV-Verbindung zwischen dem Norden/Nordosten und Süden/Südosten des Landes unterbrochen. Mangelnde Wartung und veraltete Leitungen seien jedoch für den Ausfall nicht verantwortlich, die Technik befinde sich auf dem neuesten Stand, so die ONS in einer ersten Stellungnahme. Die Millionenmetropole Belém war als einzige nicht von dem großräumigen Ausfall betroffen, da Hauptstadt des Bundesstaates Pará ihre Energie von einem nahegelegenen Wasserkraftwerk bezieht.
In Bahia gingen bereits um 23.20 Uhr die Lichter aus und tauchten die Salvador ins Dunkle. Nur wenige Minuten später folgen São Luís in Maranhão und João Pessoa in Paraíba, Sekunden danach war den komplette Nordosten von dem „Blackout“ betroffen. Erst nach über einer Stunde wurde die Energieversorgung in der Region von der Größe Mitteleuropas allmählich wieder hergestellt.
Bereits am 22. September war der Nordosten Brasilien von einem Stromausfall heimgesucht worden. Damals hatte es jedoch nur partielle Ausfälle gegeben, auch damals war der „Blackout“ mit einer Störung in einem Umspannwerk begründet worden.