Da war der eine Überfall noch nicht zuende, da kamen schon die nächsten Banditen. Eine Familie in Rio de Janeiro kam sich am vergangenen Samstag abend vor wie in „einem schlechten Film“.
Es ist 21.40 Uhr. Eduardo Teixeira, 35 Jahre, seine Schwester Luciane Pinheiro, 31 Jahre sowie der 5-jährige Sohn Eduardos und die 14-jährige Tochter von Luciane fahren mit einem schwarzen Astra durch Tijuca im Süden Rio de Janeiros. Sie werden von zwei bewaffneten Räubern gestoppt, die sich zu den Opfern ins Auto setzen und sie zum weiterfahren zwingen.
21.43 Uhr, zwei Strassen weiter: Während die Räuber im Auto Geld, Handys, Schmuck und Kreditkarten an sich nehmen, wird der Wagen erneut gestoppt. Drei andere Banditen mit einem weissen Peugeot überfallen das Fahrzeug. Es kommt zu einer Diskussion zwischen den Räubern. „Hey, wir überfallen hier gerade!“ sagte laut Eduardo einer der Banditen im Auto. „Ist mir egal. Das ist unser Gebiet. Und jetzt alle raus aus dem Auto!“ erwiderte sein „Kollege“ von draussen.
Die „neuen Räuber“ nahmen die bereits geraubten Gegenstände sowie die Pistolen des Duos an sich, liessen den Peugeot stehen und flüchteten mit dem Astra. Den „überfallenen Räubern“ blieb nur ein Messer, welches sie für den Überfall benutzt hatten und flüchteten zu Fuss in die Nacht.
Eduardo blieb nichts anderes übrig, als ein Taxi zu stoppen. Nachdem er dem Fahrer die Geschichte erzählt hatte und erklärte, dass er kein Geld mehr hätte, hatte dieser Mitleid und fuhr die vier umsonst nach Hause.
Eduardos Astra wurde inzwischen wiedergefunden. Am Sonntag abend entdeckte ihn eine Polizeistreife mit einem Platten in der Nähe des Überfallortes.