Mehrere Zyklen Chemo-Therapie, gefolgt von 33 Runden Bestrahlung: der ehemalige brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva hat nach eigenen Angaben seinen Kehlkopfkrebs besiegt. Und dabei seine Stimme behalten. Zukünftig will der 66-jährige seiner Gesundheit zwar eine höhere Priorität einräumen, allerdings auch wieder in der Politik mitmischen.
„Ich habe heute die großartigste Nachricht bekommen, die ein Mensch empfangen kann“ so Lula in einem landesweit im Fernsehen ausgestrahlten Video. Darin bezeichnete er sich vom Krebs als geheilt. Die Ärzte des syrisch-libanesischen Krankenhauses von São Paulo konnten bei der letzten Untersuchung keine Krebszellen mehr feststellen, so der Ex-Staatschef mit leuchtenden Augen.
Seine Stimme muss er allerdings noch geraume Zeit schonen, will er in Zukunft wieder mitreissende Reden halten. Der charismatische Politiker hatte mächtig Glück gehabt. Die Mediziner verzichteten auf die Herausnahme des Kehlkopfs und verordneten stattdessen die Mammut-Tortur aus Chemo- und Strahlentherapie.
Lula dankte in dem Video neben Gott, seiner Familie und dem Ärzteteam auch der amtierenden Staatspräsidentin Dilma Rousseff. Diese habe ihm „in den schlimmsten Momenten“ am meisten Kraft verliehen. Rousseff selbst hatte 2009 einen Lymphdrüsenkrebs besiegt.
Nun will er ins politische Leben zurückkehren. Seiner Aussage nach will er an der Gestaltung seines Landes mithelfen, da „Brasilien weiter wachsen und sich entwickeln muss“. Hierfür müssten Arbeitsplätze geschaffen und das Leben von „Millionen und Abermillionen Brasilianern“ verbessert werden. Allerdings wolle er sich nun „reifer und ruhiger“ in die Debatten einbringen.