Im Drogenkrieg in Rio de Janeiro ist am Wochenende ein Kameramann in Ausübung seiner Tätigkeit getötet worden. Der brasilianische Medienkonzern „Rede Bandeirantes“ hat am Sonntagabend die letzten Aufnahmen von Gelson Domingos da Silva veröffentlicht. Der 46-jährige dokumentierte gerade ein Feuergefecht zwischen Polizei und Drogenmafia in der Favela Antares im Westen der Millionenmetropole. Während des Filmens wurde er durch ein Geschoß aus einem Schnellfeuergewehr getroffen.
Wo Gelson genau getroffen wurde, ist noch unklar. Er wurde mit schweren Verletzungen in die Intensivstation des Krankenhauses Santa Cruz eingeliefert, verstarb jedoch kurz darauf. Der Fernsehsender zeigte sich betroffen von dem Vorfall, erklärte jedoch in einer ersten Stellungnahme, dass der Mitarbeiter im Augenblick des Vorfalls eine schußsichere Weste getragen habe.
Nachfolgend die letzten Aufnahmen von Gelson Domingos da Silva:
Der Polizeieinsatz war ausgelöst worden, um Informationen über die lokalen Anführer der Drogenmafia zu sammeln, die sich nach Geheimdienstberichten in der Favela treffen wollten. Bei der Aktion wurden nach offiziellen Angaben vier Kriminelle getötet.
Der Gewerkschaft der Journalisten von Rio de Janeiro hat inzwischen den Arbeitgeber für den Tod des Kameramanns verantwortlich gemacht. Die vom Sender zur Verfügung gestellte Sicherheitsweste sei keinesfalls geeignet, um Kugeln aus Schnellfeuergewehren abzuhalten.