In Brasilien sind bei einer Gefängnisrevolte mindestens sechs Häftlinge ums Leben gekommen. Laut der Militärpolizei ereignete sich der Zwischenfall in einem regionalen Gefängnis im Bundesstaat Maranhão im Norden des Landes.
In der Nacht von Montag (7.) auf Dienstag (8.) begehrte ein Großteil der rund 90 Häftlinge plötzlich auf und protestierten gegen die ständige Überbelegung der Haftanstalt, welche lediglich für 40 Gefangene ausgelegt ist. Die Insassen forderten bessere Haftbedingungen sowie die Verlegung an ihren Heimatort.
Im Rahmen der Unruhen kam es auch zu Übergriffen zwischen den Häftlingen untereinander. Mindestens vier Personen sollen geköpft worden sein, alles waren in Verbrechen in Zusammenhang mit Kindesmissbrauch verwickelt. Unter den Opfern ist auch ein Fischer, dessen Fall im vergangenen Jahr international für Aufsehen sorgte. Er soll sein Tochter über 10 Jahre lang gefangen gehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt haben.
In der Haftanstalt hat sich die Lage bis zum Dienstagnachmittag Ortszeit etwas beruhigt, doch noch immer haben die Häftlinge Teile der Anlage in ihrer Gewalt. Die Gefängnisleitung verhandelt derzeit mit dem Aufständischen, die Regierung des Bundesstaates und das Amt für öffentliche Sicherheit begleiten die Verhandlungen.