In Brasilien ist es in der Nacht zum Freitag (04.) erneut zu einem grossflächigen Stromausfall gekommen. Demnach kam es dabei zu Störungen bei der Energieversorgung in sieben Bundesstaaten im Nordosten des Landes: Bahia, Alagoas, Pernambuco, Paraíba, Ceará, Sergipe und Rio Grande do Norte. Hunderttausende Menschen saßen ab kurz vor Mitternacht Ortszeit völlig im Dunkeln.
Nach ersten Erkenntnissen ist eine Unterbrechung in einer zentralen Überlandleitung der Companhia Hidroelétrica do São Francisco (Chesf) für die Ausfälle verantwortlich. Der auf Wasserkraft spezialisierte Energieversorger musste demnach die drei Anlagen Xingó, Paulo Afonso und Luiz Gonzaga vorübergehend vom Netz nehmen. Während sich in einigen Städten die Situation binnen einer Stunde wieder normalisierte, kam das Licht in zahlreichen größeren Städten wie Natal oder João Pessoa erst gegen 3:30 Uhr zurück. In vielen Gemeinden im Hinterland war die Energieversorgung allerdings auch bei Sonnenaufgang noch unterbrochen.
In Salvador da Bahia kam es durch den Blackout zu Verzögerungen bei einem Konzert der populären Sängerin Ivete Sangalo im Rahmen des dortigen Sommerfestivals. Um 23:20 Uhr Ortszeit legte sich über das Veranstaltungsgelände mit rund 50.000 Besuchern tiefste Dunkelheit, die Show begann letztendlich mit einer Stunde Verspätung. Laut dem lokalen Stromversorger von Bahia, Coelba, lag der Fehler bei der Übertragung oder Erzeugung der entsprechenden Energie, verantwortlich dafür ist wiederum der Betreiber des nationalen Energiesystems ONS.
Im November 2009 war es ebenfalls aufgrund einer Störung im Leitungsnetz zu einem gigantischen Stromausfall in Brasilien gekommen. Damals waren über 1.000 Städte in 18 der 26 Bundesstaaten vornehmlich im Süden, Südosten und Mittelwesten vollständig oder teilweise von den Störungen betroffen, die teilweise über 6 Stunden andauerten. Bis heute ist die Ursache unklar, Experten machen das marode Leitungsnetz für den Mega-Ausfall verantwortlich.