Brasilien hat mehr als 185 Millionen Einwohner. Dies geht aus einem heute (4.) veröffentlichten Zwischenbericht des nationalen Statistikinstituts IBGE im Rahmen der Volkszählung „Censo 2010“ hervor. Demnach wurden vom 01. August bis zum 31. Oktober in den 5.565 Städten und Gemeinden insgesamt 185.712.713 Personen registriert.
Zeitgleich mit dem Zwischenbericht wurde heute im brasilianischen Amtsblatt die Einwohnerzahl eines jeden Munizips im grössten Land Südamerikas publiziert. Die Veröffentlichung der Resultate wird durch ein entsprechendes Gesetz vorgeschrieben und damit den zuständigen Stadtverwaltungen offiziell zugänglich gemacht. Die Städte und Gemeinden haben nun 20 Tage Zeit, ihre Beurteilung zu den Zahlen abzugeben. Am 29. November werden dann die endgültigen Zahlen seitens des IBGE veröffentlicht, welche unter anderem als Berechnungsgrundlage für die Steuerverteilung und mögliche staatliche Zuschüssen dienen.
Bis zu diesem Zeitpunkt forcieren die Statistiker nochmals die Zählungen vor Ort. Vor allem sollen die Haushalte nochmals aufgesucht werden, bei denen bislang keine Daten gesammelt werden konnten. Wer noch nicht gezählt wurde, kann zudem unter einer kostenfreien Rufnummer oder ein Internetformular einen Termin mit dem entsprechenden Mitarbeiter vereinbaren. Zudem wird bis zum 28. November auch die Zählung im Internet fortgeführt. Hier können die Bürger bequem online den entsprechenden Fragebogen ausfüllen.
Nach letzten Schätzungen des IBGE leben in Brasilien rund 191 Millionen Menschen. Diese Zahl dürfte vermutlich jedoch auch durch die noch fehlenden Haushalte am Ende nicht erreicht werden. 191.000 Mitarbeiter der Behörde waren seit dem 01. August täglich unterwegs, um in den 5.565 Munizipen Daten über Haushaltgrösse, Einkommen und Versorgungseinrichtungen wie Strom, Wasser oder Müllentsorgung zu sammeln.
Auch wurden Informationen zu jedem einzelnen Mitglied des Haushaltes zu Geschlecht, Alter, Hautfarbe oder Alphabetisierung in die mobilen Erfassungsgeräte eingegeben. Erstmalig wurden auch abgelegene Siedlungen im tiefen Regenwald des Amazonas sowie die indigene Bevölkerung verstärkt in die Volkszählung mit einbezogen.