Eine Linienmaschine der brasilianischen Fluggesellschaft Passaredo ist am Mittwochnachmittag Ortszeit in Brasilien bei der Landung auf ihrem Zielflughafen im Bundesstaat Bahia verunglückt. Die Maschine vom Typ Embraer ERJ-145 mit Platz für bis zu 50 Passagiere rutschte kurz vor Ende der Landebahn unkontrolliert mit einer brennenden Turbine auf den angrenzenden Grünstreifen. Zwei Passagiere wurden leicht verletzt.
In der Maschine mit Flugnummer P3-2231 von São Paulo nach Vitoria da Conquista in Bahia befanden sich 24 Passagiere und 3 Besatzungsmitglieder. Alle konnten die Maschine gefahrlos verlassen, die Feuerwehr hat den Brand schnell unter Kontrolle. Über die Unglücksursache herrschen derzeit unterschiedliche Ansichten. Während die Fluggesellschaft zunächst erklärte, dass das Fahrwerk versagt habe und der Pilot daher eine „Bauchlandung“ durchgeführt hätte, sprechen Augenzeugen und Passagiere inzwischen offen von einem Pilotenfehler.
Demnach soll das Fahrwerk ordnungsgemäss ausgefahren worden sein. Auch TV-Bilder zeigten verstreute Teile des Fahrwerks entlang der Landebahn. Der Pilot könnte laut Experten eventuell auf der 1.200 Meter langen Piste zu früh aufgesetzt haben und mit dem Heck an einem Vorsprung an der Streckenbegrenzung hängen geblieben sein. Dabei sei vermutlich das Fahrwerk abgerissen und eine Turbine beschädigt worden. Die zweistrahlige Maschine rutschte dann fast 1.000 Meter völlig unkontrolliert über die Piste, bevor sie am Streckenrand endlich zum Stehen kam.
Es ist der dritte Zwischenfall mit Maschinen des Flugzeugbauers Embraer innerhalb von drei Tagen. Am Montag musste eine Maschine der Baureihe „Brasília“ kurz vor Mitternacht in Bauru notlanden, nachdem eine Turbine der Propellermaschine ausgefallen war. Sie war ebenfalls für Passaredo im Einsatz, niemand wurde verletzt.
Am Dienstag raste in China eine mit 96 Passagieren und 5 Besatzungsmitgliedern besetzte Embraer E-190 der Henan Airlines über die Landebahn hinaus und fing Feuer. 42 Menschen starben. Es war der erste Unfall mit einer Embraer-Linienmaschine, bei der Todesopfer zu beklagen waren. Die Fluggesellschaft hat inzwischen angekündigt, vorerst keine E-190 mehr einzusetzen.
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