Mit Blasmusik, Trachten und Volkstänzen haben Deutschstämmige und Nachfahren deutscher Einwanderer in Brasilien am Sonntag (27.) den Achtelfinal-Erfolg der deutschen Fussball-Nationalmannschaft gegen England gefeiert. Inoffizielles Zentrum der Festivitäten war die Stadt Blumenau im Bundesstaat Santa Catarina. Hier findet auch alljährlich das grösste Oktoberfest ausserhalb Münchens statt.
Die Stadt, die 1850 von deutschen Einwanderern unter Leitung des Apothekers Hermann Blumenau gegründet wurde, ist neben Joinville und Brusque eines der drei Zentren der deutschen Kolonisation in Süden Brasiliens. In dem rund 50 Kilometer vom Atlantik entfernten Munizip mit seinen 300.000 Einwohnern sind viele Häuser mit Fachwerkfassaden versehen, diverse Gasthäuser und Cafés erinnern zudem an die ehemalige Heimat der heutigen Bewohner.
Am Sonntag fanden sich schon früh am Vormittag zahlreiche in Trachten gekleidete Deutschlandfans in der „Vila Germanica“ ein, auch das brasilianische Fernsehen hatte Stellung bezogen. Vor, während und nach des mit Spannung erwarteten Achtelfinals bei der Fussball-WM 2010 in Südafrika gab es Liveschaltungen, in denen sich die rund 150 Feierlustigen bei extrem guter Laune zeigten. Volksmusik ertönte, einige Paare wagten sogar ein Tänzchen. Und natürlich floss in der „Choperia do Batata do Alemão“ auch ganz traditionell das Bier in Strömen.