In Brasilien ist der Auftraggeber des Mordes an der us-amerikanischen Nonne Dorothy Stang am späten Montagabend Ortszeit zu einer Freiheitsstrafe von 30 Jahren verurteilt worden. Nach einem 15-stündigen Prozess fällte das Gericht in Belém im Bundesstaat Pará abermals das Urteil gegen den Grossgrundbesitzer Vitalmiro Bastos de Moura. Der Fazendeiro war bereits 2007 zu einer Haft von 30 Jahren verurteilt worden, erreichte jedoch bei der Berufungsverhandlung einen Freispruch. Das Staatsministerium strengte daraufhin einen weiteren Prozess an, das Gericht hob nun das Urteil der zweiten Verhandlung auf.
Die Missionarin, die sich über 20 Jahre in Brasilien für die Rechte der landlosen Bauern einsetzte, war 2005 nach einer Versammlung mit sechs Schüssen in Anapu in Pará hingerichtet worden. Des Mordes verurteilt wurden bereits die Haupttäter Rayfran das Neves Sales und Clodoaldo Batista. Beide büssen derzeit eine 28-jährige Haftstrafe ab. Drahtzieher hinter dem heimtückischen Anschlag war jedoch Bastos de Moura. Am 30. April findet zudem der Prozess gegen den letzten Mittäter, Regivaldo Galvão, statt.
Der überraschende Freispruch für Bastos de Moura im Jahr 2008 sorgte weltweit für Empörung, auch Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva meldete sich zu Wort und forderte Gerechtigkeit. Das neuerliche Verfahren wurde daher von grossem Medieninteresse begleitet. Vertreter verschiedener kirchlicher Vereinigung und Menschenrechtsgruppen verfolgten die Verhandlung. Auch der 71-jährige Bruder der Ordensfrau war aus den USA angereist.
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