Ein 12-jähriges Mädchen ist in Governador Valadares im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich am Freitagnachmittag, als sich das Kind nach der Schule gemeinsam mit Klassenkameraden auf dem Nachhauseweg befand.
Jennifer, so der Name des jüngsten Opfers der anhaltenden Gewaltwelle in Brasilien, liegt nun auf der Intensivstation des Krankenhauses der Stadt (ca. 250.000 Einwohner) und ringt mit dem Tod. Nur durch das beherzte Eingreifen eines Augenzeugen konnte das Leben des Kindes bis zum Eintreffen der eilig herbeigerufenen Ambulanz überhaupt gerettet werden. Nähere Informationen über den akuten Gesundheitszustand des Mädchens und über eventuell zu erwartende Folgeschäden liegen bislang nicht vor.
Die Polizei geht davon aus, dass die Schulkinder unabsichtlich in einen Schusswechsel zwischen verfeindeten Drogengangs geraten sind. Bei dem Kopfschuss handelt es sich damit um einen neuen Fall einer ‚bala perdida‘, einer „verirrten Kugel“. Immer wieder geraten in Brasilien Unbeteiligte in die Schusslinie der skrupellosen Verbrecher, die sich ohne Hemmungen am helllichten Tage mit schweren Waffen bekriegen.