Ich gebe zu, die Überschrift ist ziemlich reisserisch. Doch lasst mich kurz dokumentieren, was sich soeben bei mir im Garten zugetragen hat:
Auf der kleiner Mauer unter dem Vordach entdecke ich eine dicke fette Raupe, die vielleicht einmal einer dieser riesigen gelb-schwarzen Schmetterlinge wird, die ich immer vergeblich versuche zu fotografieren. Doch dieses ‚bicho‘, wie meine Frau es nennen würde, ist noch ziemlich handzahm und lässt einiges mit sich anstellen. Es spielt sogar mit dem Streichholz, welches ich als Grössenvergleich hinlege und geht unbeirrt seinen Weg.
Letztendlich nehme ich dann die Raupe, die sich begierig an das Streichholz klammert und setze sie auf einen Ast im Mandarinenbaum. Und auch dort fängt sie sofort an zu laufen. Als ich versuche, dort ebenfalls noch ein Foto zu machen, passiert etwas merkwürdiges. Nun auf einmal scheint sie sich bedroht zu fühlen und plustert den vorderen Teil ihres Körpers auf. Dabei macht sie einen „Buckel“ und versteckt den Kopf tief nach unten gesenkt. Ein neuer, virtueller Kopf erscheint. Deutlich sind 2 Augen und die Nase zu erkennen.
Im selben Moment fährt sie zwei orangene Fühler aus. Die Illusion ist perfekt. Als letzte Gegenmassnahme scheint sie noch ein Sekret auszustossen, denn es fängt auf einmal an, leicht unangenehm zu riechen. Ob all dies wirklich vor Vögeln und anderen Feinden schützt, kann ich natürlich nicht sagen. Trotzdem war ich mal wieder extrem fasziniert, was sich die Natur so alles einfallen lässt.
Nach ein paar Minuten kehrte der Körper in seine ursprüngliche Position zurück und die „brasilianische Killerraupe“ ging ihres Weges. Und vielleicht fliegt sie mir ja irgendwann als wunderschöner Schmetterling vor die Kamera und hat dann ähnlich viel Geduld mit mir wie heute.
P.S.: Vielleicht kennt ja jemand diese Raupenart. Über weitere Infos im Kommentarbereich bin ich dankbar.
wenn das ein schmetterling ist bin ich ein brasilianer
Also ich habe hier wirklich riesige Schmetterlinge. Werde jetzt verstärkt versuchen, einen zu fotografieren.
Übrigens: Der Iguaçu – Nationalpark ist 50km Luftlinie entfernt, da soll es über 700 verschiedene Arten geben. Könnte doch sein, dass die Raupe sich wirklich in ein edles Geschöpf der Lüfte verwandelt, oder?
Grüsse aus der Provinz der ‚borboletas‘
Dietmar