Sintflutartige Regenfälle, Orkanböen und ausdauernde Gewitter beherrschten die Nacht von Freitag auf Samstag im Bundesstaat Paraná im Süden Brasiliens. In São José dos Pinhais bei Curitiba trat binnen weniger Stunden ein Fluss über die Ufer und überschwemmte 17 Viertel des Ortes. Mehr als 2.500 Familien mussten ihre Häuser verlassen und verbrachten die Nacht in Notunterkünften oder bei Freunden und Verwandten.
In einer Stunde ging in einigen Orten ein Viertel der Niederschlagsmenge nieder, die für den gesamten Januar erwartet wurde. Der Zivilschutz rechnet mit weiteren ergiebigen Niederschlägen am Wochenende.
Auch aus Londrina im Norden Paranás wurden schwere Stürme in der letzten Nacht gemeldet. Besonders Bewohner der Hochhäuser hatten alle Mühe, Pflanzen und Gartenmöbel auf ihren Balkons zu sichern.
Hier in Toledo gingen ebenfalls stundenlange Wolkenbrüche nieder. Durch die starken Gewitter waren wir heute nacht mehrmals ohne Strom. Und durch die starken Böen wurde meine 5 Meter Internet-Richtfunkantenne so stark durchgeschüttelt, dass ein Befestigungsdraht sich löste und die Masthalterung zur Häfte aus der Wand gerissen wurde. Die anderen 2 Befestigungsdrähte verhinderten das kompletten Kippen des Mastes. So hatte er bei Sonnenaufgang nur eine Neigung von ca. 30 Grad. Ich habe sie erst einmal schnell provisorisch neu ausgerichtet und befestigt, um weiter einen Zugang zum Internet zu haben.
Auf der BR-476 bei Adrianópolis an der Grenze zum Bundesstaat São Paulo brach nach starken Regenfällen auf der Länge von 10 Metern die Häfte der Fahrbahn weg und hinterliess ein etwa 4 Meter tiefes Loch. Die Strasse ist derzeit teilweise gesperrt. Glücklicherweise fuhr zum Zeitpunkt des Erdrutsches kein Fahrzeug über der Unglücksstelle.
Der heftige Regen wird durch eine Kaltfront ausgelöst, die aus dem südlich gelegenen Argentinien kommt und hier auf extrem feuchte und warme Luft trifft. Die Temperaturen sanken auch im Laufe der Nacht nicht unter 15 Grad und liegen heute bei Nieselregen bei ca. 25 Grad.