Eine leckere Nachspeise, oder eigentlich eine Leckerei, die man so unterwegs auf dem Nachhauseweg kauft ist in Brasilien der Churro. Churro ist ein Fettgebäck, eine Art länglicher, sternförmiger Krapfen aus Brandteig, der in heißem Öl frittiert und dann mit Zucker bestreut wird. Meist wird er dann noch gefüllt mit „Doce de leite“, dem wohl bekanntesten süssen Brotaufstrich in Südamerika – hergestellt aus Zucker und Milch. Oder er wird zur Hälfte in heisse Schokolade getunkt. Es gibt wahrlich viele Varianten, einen Churro zu verfeinern.
Nun macht man in der Regel die Churros nicht daheim. Es ist einfach ein Snack, den man wie ein Eis im Vorrübergehen mitnimmt. Und wir hier in unserem Viertel haben das Glück, dass der Churro-Verkäufer drei- oder viermal in der Woche langsam mit lauter Propaganda am Abend unsere Strasse herunterfährt. Und da kann man sich dann bei Lust und Laune damit eindecken. 50 Centavos, also etwa 18 Eurocent kostet so ein leckeres Gebäckteil direkt vor der Haustür. Und dies wird von dem abenteuerlichen Pickup herunter verkauft. Dort hinten drauf steht oben der Verkäufer mit seiner Teigspritze, der Friteuse samt Gasflasche und bereitet alles frisch während des Fahrens zu. Kassieren tut, ob aus Vertrauensgründen oder wegen der Hygiene – so genau weiss man das nicht – der Fahrer. Schmecken tun sie allemal und über mangelnde Kundschaft braucht er sich auch nicht zu beklagen. Manchmal muss ich 10 Minuten zwischen dem ersten „Hören“ und dem Erreichen unseres Vorgartens ausharren.