Brasilien bei Berlinale so stark vertreten wie noch nie

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Der Film "Todos os Mortos" thematisiert die soziale Ungleichheit in Brasilien nach Abschaffung der Sklaverei (Foto: Hélène Louvart/Dezenove Som e Imagens)
Datum: 21. Februar 2020
Uhrzeit: 10:51 Uhr
Ressorts: Kultur & Medien
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Brasilien geht mit „Todos os mortos“ (All the Dead Ones) beim Filmfestival in Berlin ins große Bärenrennen. Die brasilianisch-französische Co-Produktion von Caetano Gotardo und Marco Dutra ist keineswegs der einzige Beitrag des südamerikanischen Landes bei der diesjährigen Berlinale.

Insgesamt 19 von Brasilianern gedrehte oder mit ihrer Beteiligung entstandene Filme werden in den kommenden Tagen bei der Berlinale augestrahlt werden. Erreicht wird damit eine Rekordbeteiligung, während der Filmbranche im eigenen Land derzeit ein harter Wind entgegen weht.

Neben Kürzungen von Zuschüssen will Brasiliens ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro einen gewissen „Filter“ für die Förderung von Filmen durchsetzen, bei dem die sogenannten traditionellen Werte im Mittelpunkt stehen. Ein Kulturministerium gibt es unter Bolsonaro nicht mehr. Stattdessen wurde ein Kultursekretariat eingerichtet und dieses dem Tourismusministerium zugeordnet.

Dass für die Berlinale dennoch eine so hohe Zahl an Filmen aus brasilianischer Hand ausgewählt worden sind, wird als Signal verstanden, dass die internationale Filmindustrie die Brasiliens ernst nimmt.

Die brasilianischen Beiträge decken die verschiedensten Themen ab. „Todos os mortos“ zeigt ein Brasilien um die Wende des 19ten zum 20. Jahrhundert, kurz nach der Abschaffung des Sklaventums. Aufgegriffen wurde damit ein noch aktuelles Problem Brasiliens, das der sozialen Ungleichheit.

Neben 19 Filmbeiträgen ist ebenso die Ausstellung im SAVVY Contemporary Brasilien gewidmet, das heißt den Indios des südamerikanischen Landes. In„Letter from a Guarani woman in search of the land without evil“ (Brief einer Guarani-Frau auf der Suche nach dem Land ohne übel) werden Werke von Patrícia Ferreira Pará Yxapy gezeigt, einer der wenigen indigenen Filmemacherinnen Brasiliens.

Darüber hinaus wurde der brasilianische Regisseur und Programmer Kleber Mendonça Filho in die internationale Jury der Berlinale berufen.

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