Die Schweinegrippe breitet sich in Brasilien im Gegensatz zu anderen Ländern nur geringfügig weiter aus. Dies erklärte am Sonntag das brasilianische Gesundheitsministerium. Demnach stieg die Zahl von nachgewiesenen Erkrankungen zwar mittlerweile auf 20, eine hohes Risiko für eine Ausweitung in Brasilien bestehe jedoch auch weiterhin nicht. Lediglich sechs Patienten wurden bislang in Brasilien meist von Freunden und Verwandten infiziert, auch kam es auch bei keiner einzigen Erkrankung zu grösseren Komplikationen oder gar Todesfällen.
Allerdings sind in der vergangenen Woche acht weitere Fälle hinzugekommen, drei Personen wurden dabei in Brasilien mit dem Erreger infiziert. Alleine am Samstag bestätigte das Gesundheitsministerium einen weiteren Fall in São Paulo, zwei in Santa Catarina und einen im Bundesstaat Tocantins. Seit dem ersten Fall von Schweinegippe in Brasilien am 24. April wurde somit in sechs Bundesstaaten die Krankheit registriert: São Paulo (08), Rio de Janeiro (05), Santa Catarina (04), Minas Gerais (01), Rio Grande do Sul (01) und Tocantins (1). Die derzeitigen 17 Verdachtsfälle bestehen derzeit in Alagoas (01), Bahia (01), Hauptstadtdistrikt (02), Goiás (01), Rio de Janeiro (05), Rio Grande do Norte (03), Rondônia (01) und São Paulo (03).
Nachfolgend einige Kennzahlen, welche das brasilianische Gesundheitsministerium am Sonntag veröffentlichte:
- In fast allen Fällen sind die Patienten inzwischen genesen, nur bei den jüngsten Erkrankungen erfolgt noch eine Behandlung auf einer Isolierstation im Krankenhaus.
- Neben den 20 bestätigten Fällen sind derzeit noch 17 Verdachtsfälle bekannt, weitere 22 Patienten stehen unter Beobachtung.
- Insgesamt 564 Proben wurden bis zum 28. Mai 2009 untersucht: 15 Patienten (2,6%) wurden positiv auf Influenza A (H1N1) getestet, bei 57 Erkrankungen (10,2%) handelte es sich um die saisonale Grippe und in 492 Fällen (87,2%) bestätigte sich keinerlei Verdacht auf Influenza A oder B.
- Bei den 20 bestätigten Fällen sind 11 Personen (55%) zwischen 18 und 29 Jahre alt, sechs Patienten (30%) älter als 30 Jahre und drei Patienten (15%) jünger als 18 Jahre.
- Von den 20 bestätigten Fällen haben sich 14 Personen im Ausland infiziert: 10 Patienten in den USA, drei Patienten in Mexiko und 1 Person in Europa.
Weitaus dramatischer zeigt sich die Situation derzeit in anderen Ländern Südamerikas. In Chile sind mittlerweile 224 Personen an Influenza A (H1N1) erkrankt und die Zahlen steigen täglich weiter. Auch in Argentinien liegen die Erkrankungen mit 80 Patienten weit über den brasilianischen Fallzahlen. In Peru sind 38 Patienten mit der Schweinegrippe infiziert, in Ecuador sind es 32. Lediglich aus Kolumbien (17), Uruguay (06) , Paraguay (05), Bolivien (03) und Venezuela (01) werden geringere Fälle von Erkrankungen gemeldet.
Letzte Aktualisierung/Legende: siehe Fragezeichen
Schweinegrippe / Influenza A (H1N1) in Brasilien auf grösserer Karte ansehen
Foto: Valter Campanato/ABr