In Brasilien ist die Zahl der offiziellen Verdachtsfälle der Mexiko-Grippe (Schweinegrippe) auf 14 Personen angestiegen. Bislang wurde jedoch landesweit bei keinem Patienten der H1N1-Virus nachgewiesen. Nach Informationen der obersten Gesundheitsbehörde Anvisa werden die betroffenen Patienten in Krankenhäusern ihrer Heimatorte gemäss den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO streng isoliert behandelt.
Offizielle Verdachtsfälle werden aus den Bundesstaaten São Paulo (6 Patienten), Rio de Janeiro (4), Minas Gerais (3) und Espírito Santo (1) gemeldet. In 15 Bundesstaaten werden derzeit zudem 37 Patienten durch die Gesundheitsbehörden beobachtet: Espírito Santo, Minas Gerais, Rio Grande do Norte und Santa Catarina (jeweils 4), gefolgt von Bahia und Paraná (jeweils drei), Amazonas, Mato Grosso do Sul, Paraíba, Rio de Janeiro, Santa Catarina und São Paulo (jeweils 2), sowie Ceará, Pernambuco und Rio Grande do Sul mit jeweils einem Patient.
In insgesamt 38 Fällen, die bislang unter Beobachtung standen, konnte die Gesundheitsbehörde Anvisa Entwarnung geben. 21 Patienten davon waren alleine in São Paulo interniert, da sie dort von einer Reise aus eine Risikozone (USA, Candada oder Mexiko) in ihr Heimatland zurückkehrten. Das Gesundheitsministerium betont zudem weiterhin, dass der Influenza A (H1N1) Virus bislang nicht in Brasilien zirkuliert. Auch wurde erneut darauf hingewiesen, dass von Schweinefleisch keinerlei Gefahr ausgehe und dieses weiterhin normal verzehrt werden könne.
Der Leiter der epidemologischen Abteilung des brasilianischen Gesundheitsministeriums, Eduardo Hage, bestätigte am Samstag, dass sich keiner der Patienten, die zum offiziellen Verdachtsfall erklärt wurde, in einem kritischen gesundheitlichen Zustand befindet. Alle Patienten waren in den vergangenen Tagen einer Risikozone und werden nun mit dem von der Weltgesundheitsbehörde WHO empfohlenen Medikament Tamiflu behandelt. Laut Hage soll ein Nachweis auf den H1N1-Virus spätestens in 48 Stunden möglich sein. Dann wären alle notwendigen technischen Vorkehrungen getroffen, um den Erreger eindeutig identifizieren zu können.
Die Unterabteilung der WHO in Brasilien kündigte an, dass die nationalen Gesundheitsbehörden in Kürze entsprechende Kits erhalten werde, die eine exakte Identifizierung des Erregers binnen zwei oder drei Tagen ermögliche. Derzeit nimmt die Erkennung des Grippevirus im grössten Land Südamerikas rund 15 Tage in Anspruch.
An verschiedenen Flughäfen des Landes schützen sich mittlerweile die Angestellten der Fluggesellschaft GOL mit Masken vor einer möglichen Infizierung. Dies hatte die Führungsebende der zweigrössten Airline Brasiliens am Freitag beschlossen. Die Anordnung betrifft alle Mitarbeiter, die mit Passagieren im Ankunfts- oder Transitbereich von internationalen Flügen sowei in der Abteilung für verlorenes Gepäck an folgenden Flughäfen arbeiten: Guarulhos (São Paulo), Florianópolis, Porto Alegre, Campo Grande, Brasília, Curitiba, Tom Jobin / Galeão (Rio de Janeiro) und Confins (Belo Horizonte).
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(Foto: Valter Campanato/Agência Brasil)