Ostereier in Brasilien enthalten eindeutig zuviel Zucker. Dies geht aus der jüngsten Untersuchung eines Verbraucherschutzverbandes im grössten Land Südamerika hervor. Die Experten waren vor Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck. Mittel- und langfristige Schäden seien bei übermässigem Genuss der süssen Leckereien in der Osterzeit nicht ausgeschlossen. Daher soll nun ein Gesetz auf den Weg gebracht werden, welches den Fett- und Zuckeranteil in Schokoladenprodukten limitiert. Ostern in Brasilien könnte sich daher schon im nächsten Jahr zu einer gesünderen, aber auch bitteren Angelegenheit entwickeln.
Die Ernährungsprofis der Associação Brasileira de Defesa do Consumidor (Pro Teste) haben insgesamt 30 riesige Schokoeier aller namhaften Hersteller in Brasilien überprüft. Keines erfüllte die Empfehlungen in Bezug auf die Konzentration der Inhaltsstoffe, überall wurden die von der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegten Grenzwerte überschritten. Diese empfiehlt für eine erwachsene Person eine Zuckermenge von bis zu 50 Gramm täglich. Kinder bis drei Jahre sollen mit maximal 14 Gramm täglich auskommen.
Doch gerade zur Osterzeit sind diese Werte kaum einzuhalten. Hier sind in erster Linie nun die Eltern gefordert, den Ostereierkonsum ihrer Kinder zu reglementieren. „150 Gramm hat so ein Osterei im Durchschnitt, und wenn das Kind dies auf einmal isst, nimmt es mehr Fett und Zucker auf, als es benötigt. Dies kann mittel- und langfristig ehrhebliche gesundheitliche Probleme verursachen“ erläutert Manuela Dias von Pro Teste.
Verbieten wolle man die Leckereien jedoch keinesfalls. Geplant sei aufgrund der Ergebnisse jedoch ein Antrag bei der nationalen Gesundheitsbehörde zur Festlegung von Grenzwerten, welche die Produzenten nicht überschreiten dürften. Die Hersteller könnten zur Zeit Schokoprodukten eine beliebige Menge beimischen, um ihre Ware dem Konsumenten besonders attraktiv erscheinen zu lassen, unabhängig von den gesundheitlichen Risiken.
Der brasilianische Verband der Schokoladen-, Kakao- und Süsswarenindustrie (Abivab) erklärte in einer ersten Stellungnahme, dass alle produzierten Schokoladeneier einer strengen Qualitätskontrolle unterliegen. Zudem seien alle Inhaltsstoffe klar und deutlich auf der Verpackung abgebildet. Der Konsument könne auf Basis dieser Information wie bei jedem anderen Lebensmittel auch seine persönliche Diät abstimmen.