Die Zahl der Fälle von Meningitis ist in Salvador da Bahia im Nordosten Brasiliens deutlich gestiegen. Wie die lokale Gesundheitsbehörde mitteilte, wurden im Januar und Februar dieses Jahres mit insgesamt 110 Fällen rund 50 Prozent mehr Erkrankungen registriert als im Vorjahreszeitraum.
Meningitis, zu deutsch Hirnhautentzündung, wird durch Bakterien oder Viren verursacht. Von den verschiedenen Arten der Krankheit ist die durch Bakterien provozierte Meningite meningocócica am gefährlichsten. Nicht selten führt sie zum Tod des Patienten. Bei 38 Personen wurde in diesem Jahr bereits diese Form festgestellt. Acht Personen erlagen bislang der Infektion, vier davon direkt in Salvador da Bahia.
Da die Erkrankung normalerweise nur in den brasilianischen Wintermonaten (zwischen Juni und September) verstärkt auftritt, versetzt gerade der jüngste Anstieg zu Jahresbeginn die Ärzte in Alarmbereitschaft. Alleine in dieser Woche starben zwei Kinder im Alter von 8 und 13 Jahren an Hirnhautentzündung. Beide wohnten in Salvador im bevölkerungsreichen Stadtteil Itapuã.
Eine Impfung ist noch immer beste Schutz gegen eine mögliche Erkrankung. Allerdings ist diese in Brasilien nur für Risikogruppen kostenfrei in öffentlichen Krankenhäusen und Gesundheitsposten erhältlich. „Es gibt eine Impfung gegen Haemophilus influenzae, die überall für jede Person ab dem zweiten Lebensmonat kostenfrei erhältlich ist. Und es existiert eine Impfung gegen Meningite meningocócica, die allerdings Risikogruppen sowie Kinder mit Sichelzellenanämie oder anderen Krankheiten vorbehalten ist.“ erläutert Ceuci Nunes vom Couto Maia – Krankenhaus in Salvador.
Wer jedoch nicht zu dieser Risikogruppe gehört, muss für die möglicherweise lebensrettende Impfung tief in die Tasche greifen. Knapp 40 Euro kostet die Immunisierung im Durchschnitt und ist damit für grosse Teile der Bevölkerung kaum bezahlbar.