Das brasilianische Gesundheitsministerium hat auf einer Veranstaltung im Rahmen des heutigen Weltaidstages angekündigt, die HIV-Tests im kommenden Jahr massiv zu erhöhen. Rund 3,3 Millionen Schnelltests sollen landesweit an Krankenhäuser und Gesundheitsposten verteilt werden, doppelt soviele wie in diesem Jahr. Damit soll die Krankheit früher als bisher erkannt werden. Laut dem Ministerium wird der Erreger bislang in rund 40 Prozent aller Fälle erst nach Ausbruch der Krankheit beim Patienten diagnostiziert.
Zudem soll die Dunkelziffer durch eine stärkere Verbreitung der Tests gesenkt werden. Schätzungsweise 250.000 Menschen, die nie einen Test absolviert haben, sind in Brasilien mit dem Aids-Virus infiziert. Beim Schnelltest wird lediglich ein Tropfen Blut von der Fingerkuppe entnommen und anonym ausgewertet. In den vergangenen Jahren hat sich dadurch die Zahl der Menschen, die einen solchen kostenlosen Test haben durchführen lassen, stetig erhöht. Rund 40 Prozent aller Einwohner zwischen 15 und 54 Jahren wurden bislang in Brasilien durch einen Schnelltest oder einen konventionellen Labortest auf den Virus untersucht.
Rund 630.000 infizierte Personen gibt es nach jüngsten Zahlen der Gesundheitsbehörden in Brasilien. Zwischen 1980 und Juni 2008 wurden insgesamt 506.499 Fälle registriert, 205.409 Menschen sind offziell an der Immunschwäche gestorben. Die Zahl der Neuerkrankungen im grössten Land Südamerikas liegt bei etwa 35.000 jährlich.