Das Hinterland in Ceará ist erneut von einer Dürre bedroht. In einigen Regionen hat es seit mehr als drei Monaten nicht mehr geregnet, in 59 Gemeinden müssen mittlerweile Tankwagen die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung sicherstellen. Und die Verteilung während der anhaltenden Trockenheit gestaltet sich mitunter schwierig. Über sog. „Bezugsscheine“ haben die Anwohner zwar das Anrecht auf eine gewisse Zuteilung von Trinkwasser, welches in Zusammenarbeit des Militärs und des Zivilschutzes ausgeben wird.
Doch wenn die Tankwagen ausbleiben, müssen die Menschen mit Eimern und Kanistern „bewaffnet“ manchmal tagelang auf das kostbare Nass warten und zudem hoffen, dass am Ende auch noch genügend Wasser zum Verteilen für Alle zur Verfügung steht. Bis zu 21.000 Liter kann ein Familie offiziell monatlich beanspruchen, aber auch nur, wenn sie denn in den Genuss der begrenzten „Bezugsscheine“ kommt, für die sie ebenfalls stundenlang ausharren müssen. Es ist die einzige Chance, dort im Dürregürtel des Nordostens an Wasser zu kommen – und es ist ein täglicher Kampf.
Was in einer der ärmsten Regionen Brasiliens jedoch nicht fehlt, ist Strom. Kühlschrank und Fernseher sind fester Bestandteil der Wohnungseinrichtung, doch viele würden dies nun gerne gegen fliessendes Wasser eintauschen. Denn Dusche, Toilettenspülung und die Wasserhähne in Küche und Bad sind schon lange ausser Betrieb. Und dies beeinträchtigt die Lebensqualität mehr als der Verzicht auf ein kaltes Bier oder die abendliche Telenovela.