Eine Überwachungskamera der Polizei hat im São Paulo den Moment des Erdbebens aufgezeichnet. Die Bilder wurden am heutigen Mittwochabend in Brasilien veröffentlicht. Die Kamera ist im 16. Stock eines Hochhauses monitiert und dient der Verkehrsüberwachung. Im Moment der Erdstösse kann man eindeutig ein Wackeln erkennen. Allerdings wird daraus auch ersichtlich, dass Autofahrer von den Erdstössen kaum etwas gespürt haben. Der Verkehr läuft ungehindert weiter.
Am Dienstagabend gegen 21 Uhr Ortszeit (02 Uhr MESZ) erschüttete das Erdbeben den Küstenbereich im Süden Brasiliens (mehr…). Betroffen waren die Bundesstaaten São Paulo, Rio de Janeiro, Parana und Santa Catarina. Im vom Epizentrum im atlantischen Ozean 270 Kilometer weit entfernten São Paulo wurde keine grösseren Schäden gemeldet, lediglich in einem Krankenhaus fielen Fliesen von der Wand.
Im Küstenbereich allerdings waren die Auswirkungen gravierender. So entstanden in der Stadt Mogi das Cruzes bei zwei Hochhäusern Risse, es besteht jedoch keine Einsturzgefahr. In der Gemeinde im Grossraum der Millionenmetropole waren jedoch auch rund 5.000 Häuser bis zum Mittwochnachmittag nach einem durch das Erdbeben verursachten Rohrbruch von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten.
In allen betroffenen Bundesstaaten griffen besorgte Anwohner zum Telefon und riefen Polizei und Feuerwehr an. Laut den Behörden sind mehrere tausend „Notrufe“ eingegangen, bis auf wenige Ausnahmen waren jedoch keine Einsätze notwendig. Nach derzeitigem Sachstand wurde durch das Beben mit Stärke 5.2 auf der nach oben offenen Richterskala kein Mensch verletzt. Es war das schwerste Beben seit 10 Jahren. 1998 wurde zuletzt im Mato Grosso ein Vorfall dieser Dimension registriert.