Ein Beben mit der Stärke 5.2 auf der nach oben offenen Richterskala hat am Dienstagabend gegen 21 Uhr Ortszeit (02.00 h MESZ) den Küstenbereich der Bundesstaaten São Paulo, Rio de Janeiro, Paraná und Santa Catarina erschüttert. Das Epizentrum lag nach ersten Meldungen rund 218 Kilometer vor der Küste in grosser Tiefe. Seitens des seismologischen Instituts der Universität von Brasília wurde für einen Tsunami Entwarnung gegeben. Lediglich einige grössere Wellen können nach Meinung der Experten auf die Küste treffen, die jedoch keine grösseren Schäden anrichten dürften.
Dem Epizentrum am Nächsten liegt die Stadt São Vicente an der Küste des Bundesstaates São Paulo. Hier wurden massive Erschütterungen registriert. Aber auch in der Millionenmetropole selbst waren die Erdstösse zu spüren. Aus verschiedenen Stadtteilen gingen rund 400 Meldungen bei Feuerwehr und Militärpolizei ein. Auch in Rio de Janeiro sowie in Curitiba und São José dos Pinhais in Paraná griffen Anwohner zum Telefon. Der Zivilschutz von Santa Catarina meldete ebenfalls Anrufe besorgter Bürger aus Florianópolis und Joinville. In allen Fällen gab es jedoch keinerlei Verletzte oder Sachschäden.
Auch in Santos, Peruíbe, São Bernardo und São Caetano do Sul, Paranapiacaba und Limeira war das Beben zu spüren. Laut der Militärpolizei wurden in Mogi das Cruzes an zwei Hochhäusern aufgrund der Erschütterungen Risse festgestellt. Feuerwehr und Zivilschutz überprüften die Gebäude und gaben sie gegen 23 Uhr Ortszeit jedoch wieder frei.
Laut den Experten der Universität von Brasília könnte der Erdstoss, der etwa 5 Sekunden andauerte, ein Reflex eines stärkeren Bebens in einem anderen südamerikanischen Land gewesen sein, oder auch der des Bebens, welches in den 20er Jahren im Hinterland von São Paulo registriert wurde.