Portugal vermeldetet am heutigen Montag erstmals Fälle von Dengue-Fieber mit Infektion in Brasilien. Bei zwei Touristen, die im März Rio de Janeiro besuchten, ist laut Zeitungsberichten das Virus nachgewiesen worden. Die Medien berufen sich dabei auf Verlautbarungen des portugiesischen Gesundheitsministeriums.
Das Dengue-Fieber gleicht in seinem Krankheitsverlauf oftmals nur einer schweren Grippe und ist meist nach etwa 10 Tagen überstanden. Da die Symptome identisch sind, können selbst in Brasilien darauf spezialisierte Ärzte im Anfangsstadium eine Grippe nicht von Dengue unterscheiden. Nur in seltenen Fällen treten zudem im Verlauf Komplikationen auf, die in Einzelfällen zum Tod führen können. Auch das hämmorhagische Dengue-Fieber tritt in der Regel nur bei unter 1 Prozent der erkrankten Personen auf.
Daher schätzen Experten schon lange, dass sich mancher Tourist in Brasilien mit dem Dengue-Virus infiziert worden hat und nach der relativ langen Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen erst im Heimatland erkrankt ist. Ob dort die auf diese Tropenkrankheit ungeschulten Hausärzte dann die Krankheit erkannt haben ist zweifelhaft. Mediziner gehen daher von einer nicht hohen, allerdings vorhandenen Dunkelziffer aus.
Richtig sensibilisiert ist in Europa eigentlich nur Portugal, da von dem Land mit rund 60 wöchentlichen Flügen der grösste Reiseverkehr nach Brasilien stattfindet. Und das portugiesische Gesundheitsministerium hat nach dortigen Zeitungsmeldungen am heutigen Tag die ersten importierten Dengue-Fälle bestätigt. In insgesamt acht Fällen sollen die Krankenhäuser des Landes mittlerweile entsprechende Blutuntersuchungen angefordert haben. In zwei Fällen wurde der Befund nun bestätigt. Es handelt sich dabei um zwei portugiesische Staatsbürger, die im März dieses Jahres Rio de Janeiro besucht hatten.
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Alle Fälle von Fieber, bei denen die Patienten in den vergangenen 14 Tagen in Brasilien waren, sollen nun genaustens untersucht werden. Zudem muss das Gesundheitsministerium bei jedem Verdachtsfall informiert werden. Die Gefahr einer Epidemie besteht in Portugal jedoch nicht. Die Krankheit ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar und das für die Infektion verantwortliche Moskito Aedes Aegypti ist in Portugal nicht existent. Die Fluggesellschaft treffen in Brasilien zudem vor dem Abflug entsprechende Vorkehrungen wie Aussprühen des Innenraums, damit keine Stechmücken mit auf die Reise über den Atlantik gehen.
Laut dem deutschen Nachrichtenmagazin Focus ist die Zahl der Erkrankungen auch in Deutschland in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Jahr 2005 waren es 144, im Jahr darauf 175 und vergangenes Jahr 264 Fälle. Für die ersten zehn Wochen des laufenden Jahres weist die Statistik 38 Fälle aus. Aus dem Jahr 2007 sind nur 35 Erkrankte bekannt.
Wie die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates Rio de Janeiro heute bekannt gaben, ist in den vergangenen Tagen nur eine weitere Person an der Viruserkrankung gestorben. Die offizielle Zahl der Todesopfer liegt nun bei 68 im gesamten Bundesstaat, 45 davon in der Stadt Rio de Janeiro. Bei dem jüngsten Fall handelt es sich um ein sechs Jahre altes Mädchen aus Niteroí. Bislang waren in der Rio de Janeiro gegenüber liegenden Stadt keine Todesfälle durch Dengue-Fieber zu beklagen.
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