Der brasilianische Bundesstaat Paraná hat seinen ersten autarken Fall von „wildem Gelbfieber“ [febre amarela silvestre] seit 1942. Wie die Gesundheitsbehörde der Bundesstaates mitteilte, wurde die Erkrankung bei einem Mann in der Gemeinde Laranjal in der Nähe von Guarapuava, rund 250 Kilometer westlich von Curitiba festgestellt.
Diese Region liegt NICHT in den von den Gesundheitsbehörden ausgewiesenen Gefahrenzonen, sondern wurde als „unbeschädigtes/unverdorbenes/nicht kontaminiertes Gebiet“ [Áera Índene] klassifiziert.
Der Patient hat sich nach vorliegenden Erkenntnissen genau in der Region infiziert und war nicht in den vom brasilianischen Gesundheitsministerium ausgewiesenen „Risikogebieten“ wie Mato Grosso do Sul oder Goiás unterwegs und hat das Virus „importiert“.
Nun planen die Behörden in Paraná entsprechende Massnahmen zur verstärkten Prävention. Ungeimpfte Personen wurden offiziell aufgefordert, sich bei den zuständigen Gesundheitsposten zu melden und impfen zu lassen. Glücklicherweise gibt es in Paraná seit 1999 ein kontinuierliches Impfprogramm, und obwohl nur ein kleiner Teil im äussersten Westen im offziellen „Risikogebiet“ liegt, sind rund Dreiviertel aller Bewohner in Paraná mittlerweile geimpft und damit für mindestens 10 Jahre immunisiert.
Seit Anfang des Jahres sind in ganz Brasilien 19 Menschen am „wilden Gelbfieber“ gestorben. Im Gegensatz zum „urbanen Gelbfieber“ infiziert sich das übertragene Moskito dabei direkt bei Affen und gibt so den Erreger weiter. Beim „urbanen Gelbfieber“ infizieren sich die Moskitos bei bereits infizierten Menschen und können so die Krankheit viel schneller verbreiten.
Aufgrund fehlender Impfstoffe wurden noch Anfang Februar die Menschen gerade in den „gelbfieberfreien Zonen“ [in obiger Grafik blau ausgezeichnet] aufgefordert, sich nur impfen zu lassen, wenn man in ein Risikogebiet reisen wolle. ANSONSTEN SEI EINE IMMUNISIERUNG NICHT ERFORDERLICH!
brasilien Magazin empfiehlt jedem Reisenden nach Brasilien, egal in welche Region, frühzeitig noch im Heimatland entsprechende Impfzentren aufzusuchen und sich – wenn keine Allergien oder andere Abwehrreaktionen zu erwarten sind – sich impfen zu lassen.