Das Sekret eines Frosches aus dem brasilianischen Pantanal ist vermutlich der Schlüssel zur Herstellung eines neuen Medikamentes zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Wie Forscher an der Universität von Ulster in Nordirland sowie in den Vereinigten arabischen Emiraten herausfanden, stimuliert das Sekret des ursprünglich in weiten Teilen Südamerikas heimischen Frosches die Bildung von Insulin im Körper. Heute kommt er vornehmlich im grössten zusammenhängenden Feuchtgebiet der Erde im Westen Brasiliens sowie im Amazonas vor.
Eine synthetische Version des Stoffes „pseudin-2“, welcher im Sekret entdeckt wurde, konnte in den vergangenen Monaten erfolgreich getestet werden. Die Wirkung ist nach Angaben der Forscher absolut vergleichbar mit der des natürlichen Stoffes. Nebenwirkungen sind ebenfalls bislang keine aufgetreten.
Nun könnte also ein Medikament entwickelt werden, welches die körpereigene Insulinproduktion anregt. Dies würde die Lebensqualität von Millionen von Menschen verbessern, die durch das Medikament weniger auf die Aufnahme von Zucker achten müssten bzw. ihre teilweise strengen Diäten lockern dürften.
In der Natur schützt der im Sekret vorhandene Wirkstoff die Art „Pseudis paradoxa“, so der wissenschaftliche Name, vor Infektionen. Der „Paradoxer Frosch“ trägt seinen Namen aufgrund eines in der Natur selten vorkommenden Entwicklungsprozesses. Die Kaulquappe kann bis zu 25 Zentimeter lang werden, der ausgewachsene Frosch dagegen ist nur rund 7 Zentimeter lang.