Aus Angst vor Überfällen greifen die Menschen in Brasilien zu immer drastischeren Massnahmen. In der Küstenstadt Itajaí im Bundesstaat Santa Catarina wurde gestern bei Einbruch der Dunkelheit ein 15-jähriger Junge angeschossen, als er auf die Mauer einer Bootswerft kletterte um seinen Winddrachen zu befreien.
Wie die Polizei mitteilte, wurde der Jugendliche in den Bauch getroffen, als er auf der Mauer stand um seinen Drachen, der im Garten des Geländes lag zu sich hochzuziehen. Er wurde direkt ins Krankenhaus eingeliefert und schwebt nicht in Lebensgefahr. Ein Wächter hatte sich über die Gestalt auf der Mauer erschreckt und ohne Vorwarnung zwei Schüsse abgegeben. Laut Angestellten der Firma, die sich offiziell noch nicht zu dem Vorfall geäussert hat, haben sich in der Region in den vergangenen Monaten verschiedene Überfälle ereignet.
In der Wert sind derzeit Betriebsferien, der Geschäftsführer wird erst am 15. Januar zurück erwartet. Nachdem der Sicherheitsmann bei der Polizei seine Aussage gemacht hatte, wurde er unverzüglich wieder freigelassen. Ihr erwartet mit grosser Wahrscheinlichkeit kein Verfahren.
In Brasilien darf man sein Haus oder sein Gelände auch mit Schusswaffen verteidigen. Voraussetzung ist dabei, eine legale und angemeldete Waffe zu besitzen. Das Recht auf Notwehr setzt keinen vorhergehenden direkten Angriff voraus.