Erschreckende Zahlen werden derzeit aus dem brasilianischen Institut für Weltraumforschung (Inpe) gemeldet. In der ersten drei Augustwochen wurden auf den täglichen Satellitenbildern insgesamt 11.920 Feuer registriert. Dies sind rund doppelt soviel im im Vorjehreszeitraum. Mit 3.773 Feuern liegt Pará an der Spitze der brasilianischen Bundesstaaten, gefolgt von Mato Grosso (3.525) und Rondônia (1.113).
Die andauernde Trockenheit und menschliches Fehlverhalten sind für die Experten die Hauptursachen für die stark angestiegenen Brandherde in den brasilianischen Waldgebieten. Büsche und Bäume in drei Nationalparks sind derzeit ebenfalls teilweise den Flammen zum Opfer gefallen. Betroffen sind Itatiaia im Bundesstaat Rio de Janeiro, Grande Sertão Veredas in Minas Gerais und der Parque National de Brasília. Alle drei Parks sind derzeit für Besucher gesperrt.
Laut der Abteilung für Brandbekämpfung der brasilianischen Umweltbehörde Ibama erschweren das trockene Klima, starke Winde das Löschen der Flammen. Doch immer wieder werden Felder auch illegal von verantwortungslosen Kleinbauern in Brand gesetzt. Diese wollen damit ihre Flächen für die nächste Saat vorbereiten. Nicht oft geraten dabei die Flammen ausser Kontrolle und greifen auf angrenzende Waldgebiete über. Die offiziellen Strafen von umgerechnet 180 bis 1.800 Euro je illegal abgefackelter Hektar Land scheint die Landwirte nur selten von ihren Taten abzuhalten.