Brasilien hat einen Antrag bei der UNO-Artenschutzkommission gestellt, den Mohrenkaiman (Melanosuchus niger) wieder begrenzt zum Handel freigeben zu dürfen. Der Mohrenkaiman ist mit einer Körperlänge von bis zu sechs Metern der grösste Alligator Südamerikas und kommt hauptsächlich in Brasilien im Amazonasbecken vor.
Derzeit ist das Reptil im Anhang I des Washingtoner Artenschutzabkommen verzeichnet. Dort sind alle unmittelbar bedrohten Arten aus dem Tier- und Pflanzenreich aufgelistet, ein Handel mit diesen ist strengstens verboten. Nun beantragt Brasilien neben der Eintragung des besagten Mohrenkaimans, auch die Neueinstufung zweier Langustenarten und dem Brasilholz (einschliesslich seiner Unterarten) in den Anhang II. Diese Arten würden dann nur noch als „schutzbedürftig“ gelten. Ein zwischenstaatlicher Handel bei einem Nachweis der Unschädlichkeit für den Bestand wäre dann mit entsprechenden Ausfuhr- und Einfuhrgenehmigungen wieder möglich.
Über die Anträge – insgesamt sind es 40 aus verschiedenen Ländern – wird vom 03. bis 15. Juni 2007 auf einer Konferenz in Haia in den Niederlanden entschieden. Auch Deutschland hat einen Antrag gestellt und will eine beschränkte Freigabe des europäischen Flussaales (Anguilla anguilla), der besonders in Norddeutschland als Delikatesse gilt, erreichen.
In dem Washingtoner Artenschutzabkommen, dessen „rote Liste“ alle zwei Jahre veröffentlicht wird, sind zur Zeit 530 Tier- und 300 Pflanzenarten in Angang I verzeichnet. Anhang II listet 4.460 Tier- und 28.000 Pflanzenarten auf.