Fische Amazoniens mit Plastikmüll verseucht

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Erstmalig wurde in einem Fisch im Amazonasgebiet Plastik nachgewiesen (Foto: Dietmar Lang / IAP Photo)
Datum: 24. Dezember 2018
Uhrzeit: 09:59 Uhr
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Der Amazonas-Regenwald mit seinen Flüssen ist längst keine Naturoase mehr. Brasilianische Forscher haben jetzt sogar Plastikpartikel in den Fischen des Flusses Xingu nachgewiesen. Gelungen ist ihnen damit eine traurige Premiere.

Zu ersten Mal haben Forscher in Mägen und Verdauungstrakt der Süßwasserfische der Amazonas-Region Plastikteile mit einer Größe von bis zu 15 Millimeter gefunden. Untersucht haben die Wissenschaftler der Universidade Federal Pará (UFPA) 172 Fische von 16 verschiedenen Arten, unter ihnen auch der Speisefisch Pacu.

Ursprünglich wollten sie eigentlich mehr über die Nahrungsökologie der Fische Amazoniens herausfinden. Bei der Analyse des Mageninhalts sind sie dann aber auf Plastikpartikel gestoßen. 80 Prozent der untersuchten Arten waren damit verseucht.

Sowohl Fische, die sich von Pflanzen und Samen ernähren als auch Raubfische hatten Mikroplastik in ihren Mägen. Auch das haben die Forscher unter die Lupe genommen und festgestellt, dass es vor allem von Plastikflaschen, Plastiktüten und auch von alten oder gerissenen Fischnetzen stammt.

Insgesamt haben sie zwölf unterschiedliche Polymertypen ausfindig gemacht. Die landen letztlich auch auf den Tellern der Bevölkerung Amazoniens, für welche die Fische eine wichtige Nahrungsquelle sind.

Das Problem mit dem Plastikmüll ist gigantisch. Nach jüngsten Schätzungen transportiert der Amazonasfluss Jahr für Jahr 60.000 Tonnen Plastikmüll in den atlantischen Ozean. Studien-Coautor Tomazzio Giarizzo hat gegenüber den Medien von einem „alarmierenden“ Zustand gesprochen und davon, dass die Verschmutzung das gesamte Amazonasbecken betrifft.

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