Das Wasserkraftwerk Belo Monte heizt die illegalen Kahlschläge und Landspekulationen in Indio-Territorien an. Betroffen sind davon auch im Amazonas-Regenwald isoliert lebende und bisher unkontaktierte Indio-Völker.
Laut dem Instituto Socioambiental (ISA) sind im August im Becken des Flusses Xingu 15.155 Hektar Regenwald zerstört worden. Verzeichnet wurde damit eine Zunahme der Kahlschläge um 36 Prozent.
Von den illegalen Machenschaften betroffen sind gleich mehrere Indio-Territorien, unter anderem das Territorium Ituna Itatá. In dem haben Holzfäller und Landspekulanten seit Januar bereits 1.863 Hektar Regenwald dem Erdboden gleich gemacht. Spezialisten sehen ein dort lebendes, bisher nicht kontaktiertes Indio-Volk von den illegalen Machenschaften bedroht.
Unter starkem Druck stehen auch die im Indio-Territorium Apyterewa lebenden Parakanã. Auch dort wurde ein sprunghafter Anstieg der Kahlschläge registriert. Invasionen und Rodungen sind von ihnen unter andere in einem offenen Schreiben angeprangert worden. Darin sprechen sie von einer steten Bedrohungen, Gewalt und Unsicherheit.
Im Indio-Territorium Cachoeira Seca do Iriri sind 1.096 Hektar Regenwald gefällt worden. Gemein haben die Territorien, dass sie sich in der Umgebung des Wasserkraftwerkes Belo Monte befinden. Eigentlich hätten für sie Kontrollposten gebaut und ausgestattet werden sollen, um Invasionen und Kahlschläge zu verhindern. Die existieren bis dato aber nur auf den für das Genehmigungsverfahren des umstrittenen Wasserkraftwerkes eingereichten Plänen.
Von den Juruna-Indios werden negative Auswirkungen durch den Aufstau des Flusses Xingu und die damit einhergehende reduzierte Wassermenge im Anschluß der Anlage auf Pflanzen- und Tierwelt angeprangert. Belegt haben sie dies mit einem umfassenden Monitoring über die vergangenen vier Jahre hinweg.
Die Abflußmengen sind vorab im „Hidrograma de Consenso“ festgelegt worden. Dessen Revision wird mittlerweile von den indigenen Völkern, dem Instituto Socioambiental ISA und der interamerikanischen Umweltschutzorganisation AIDA vor der interamerikanischen Menschenrechtskommission gefordert.