Rosafarbene Flußdelfine werden zu Fischköder

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Rosa Flussdelfine sind im Amazonas stark gefährdet (Foto: Luciana Christante/Flickr/CC)
Datum: 05. Mai 2018
Uhrzeit: 13:41 Uhr
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Zwei Flußdelfinarten Amazoniens sind am Verschwinden und können möglicherweise bald aussterben. Betroffen davon sind die rosafarbenen Botos. Pro Jahrzehnt hat sich deren Zahl halbiert, wie nun eine Studie belegt.

Auf der Roten Liste des Inernational Union for Conservation of Nature (IUCN) stehen sie trotzdem nicht. Da heißt es, es seien zu wenige Daten über deren Bestände und Ökologie vorhanden. Brasilianische Wissenschaftler des Amazonasforschungsinstitutes Inpa und der Universität Amazonas wollen das ändern. Sie verweisen auf die Beobachtungen und Studien in der Reserva Mamirauá. Dort haben Wissenschaftler und Biologen zwischen 1994 bis 2017 Daten über die Botos-cor-de-rosa gesammelt und diese unter anderem mit Hilfe von Sendern monitoriert.

Festgestellt haben sie, dass sich der Bestand der rosafarbenen Flußdelfine (Inia geoffrensis) beim derzeitigen Rhythmus in zehn Jahren um die Hälfte reduziert. Beim Flußdelfin Tucuxi (Sotalia fluviatilis) geschieht dies alle neun Jahre.

Während früher Legenden den Boto-cor-de-rosa vor einer Bejagung geschützt haben, werden sie nun verstärkt Opfer von skrupellosen Menschen. Sie bejagen den emblematischen Delfin Amazoniens, um sein Fleisch als Köder für die Befischung des kommerziell genutzten Amazonasfisches Piracatinga zu verwenden. Die Dezimierung der Bestände wirkt sich bei den Flußdelfinen indes besonders drastisch aus. Die Weibchen der Boto-cor-de-rosa bringen lediglich alle vier bis fünf Jahre ein Junges zur Welt.

Angesichts der neuen Daten, der Bedrohungen und der Studienergebnisse müssten die Boto-cor-de-rosa und Tucuxi als bedroht in die internationale Rote Liste aufgenommen werden, so die Forscher. Sie fordern zudem stärkere Kontrollen. Denn theoretisch dürften die Flußdelfine Amazoniens gar nicht bejagt werden.

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