Forscher haben in nur zwei Jahren im Amazonas-Regenwald über 380 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Der Regenwald gilt schon jetzt als eins der Biome der Welt, mit der größten Biodiversität. Allerdings gehen die Wissenschaftler davon aus, dass bisher nur etwa 40 Prozent der dort vorkommenden Arten überhaupt bekannt sind.
Die Zahl der in der Amazonasregion beheimateten Pflanzen- und Tierarten hat sich zwischen 2014 und 2015 um insgesamt 381 erhöht. Erstmals wissenschaftlich bestimmt und beschrieben wurden in dem Zeitraum 381 Arten. Damit wird alle zwei Tage eine neue Art entdeckt.
Katalogisiert wurden 216 neue Pflanzenarten, 93 Fischarten, 32 Amphibien, 19 Reptilien, 18 Säugetiere, eine Vogelart und zwei Fossilien von Säugetieren. Entdeckt wurden sie vor allem in Schutzgebieten, wie Nationalparks, und in deren Umgebung, wie es vom WWF heißt. Der hat für die jetzt vorgelegte Studie in Partnerschaft mit dem Instituto Mamirauá wissenschaftliche Veröffentlichungen und Forschungszentren nach Neuentdeckungen durchforstet.
Die bisher bestimmte Gesamtzahl des Amazonas-Regenwaldes ist gigantisch. Er beherbergt etwa 40.000 Pflanzenarten. Dazu gehören 5.000 verschiedene Baumarten. In manchen Regionen des Amazonas-Regenwaldes liegt die Biodiversität bei 300 Arten pro Hektar.
Den Neufunden steht allerdings auch das Problem des Aussterbens gegenüber. Die Rate der Arten, die für immer verschwinden ist laut WWF in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch gestiegen. Auch von den Neufunden im Amazonas-Regenwald gelten etliche bereits als bedroht. Viele kommen zudem lediglich auf einem eng begrenzten Gebiet vor.